Australien

Das Auge raucht mit

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Berlin -

Einheitsschachteln mit abschreckenden Bildern haben in Australien nach einer Studie positive Wirkungen im Kampf gegen den Tabakkonsum. Die Zahl der Anrufe bei der Telefon-Hotline „Quitline“ habe seit Einführung dieser Verpackungen im Oktober 2012 um 78 Prozent zugenommen, heißt es in der von der Fachzeitschrift „Medical Journal of Australia“ veröffentlichten Studie. „Quitline“ bietet Menschen Hilfe, die mit dem Rauchen aufhören wollen.

Seit Oktober 2012 dürfen Zigaretten in Australien nur noch in einheitlich schlammfarbenen Schachteln mit großflächigen Bildern von Krebsgeschwüren oder Raucherlungen verkauft werden. Der Markenname findet sich nur noch klein und unauffällig auf den Schachteln.

„Dies ist die erste faktenbasierte Studie, die zeigt, dass diese Verpackungen einen positiven Effekt auf das Ausstiegsverhalten hatten“, sagte Mayanne Lafontaine, die beim Krebsforschungsinstitut des Bundesstaates New South Wales das Antitabakprogramm leitet. „Dies sollte Ländern wie dem Vereinigten Königreich Zuversicht geben, solche Programme ebenfalls einzuführen“, fügte sie hinzu.

Die Studie war von dem Krebsinstitut in Auftrag gegeben worden. Der britische Premierminister David Cameron hatte zunächst angekündigt, dem australischen Beispiel zu folgen. Er machte dann aber einen Rückzieher und sagte, es gebe keinen Beweis, dass diese Verpackungen wirklich mehr Menschen dazu brächten, mit dem Rauchen aufzuhören. Auch der ehemalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte Beweise für die Wirksamkeit der Schockbilder gefordert.

In Australien rauchen nur 16 Prozent der Erwachsenen, eine der niedrigsten Raten auf der Welt. Tabakkonzerne waren bis vor das höchste australische Gericht gezogen, um die Verpackungsgesetze zu kippen, scheiterten dort aber.

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