Arzneimittelskandale

Australien: Abfindung für Contergan-Opfer dpa, 19.07.2012 17:28 Uhr

Berlin - 

In Australien hat ein Contergan-Opfer nach Angaben seiner Anwälte eine hohe Wiedergutmachung erstritten. Die 50 Jahre alte Klägerin war ohne Arme und Beine geboren worden. Die Mutter der Frau hatte während der Schwangerschaft ein Schlafmittel mit dem Contergan-Wirkstoff Thalidomid eingenommen.

Die Tochter, die eine Sammelklage eingereicht hatte, einigte sich außergerichtlich mit der Vertriebsfirma des von der deutschen Pharmafirma Grünenthal hergestellten Mittels. Diese Übereinkunft ermögliche Einigungen in mehr als 100 weiteren Fällen, hieß es. Über die genaue Summe wurde nichts bekannt. Die Eltern der Klägerin sprachen australischen Medienberichten zufolge von „mehreren Millionen Dollar“, die auch für ihre weitere Pflege benötigt würden.

Die im Rollstuhl sitzende Frau hatte Grünenthal, die australische Vertriebsfirma Distillers Company Biochemicals sowie den britischen Konzern Diaego Scotland, der die Vertriebsfirma 1997 übernommen hatte, verklagt. Die außergerichtliche Einigung wurde mit Diaego erzielt, ein Übereinkommen mit Grünenthal stehe noch aus, berichteten australische Medien. Das Gericht im Bundesstaat Victoria werde die Klage gegen Grünenthal vermutlich im August 2013 wieder aufgreifen, sollte es bis dahin zu keiner außergerichtlichen Einigung kommen, hieß es weiter in den Medienberichten.