Augenheilkunde

Netzhautablösung schnell behandeln dpa, 13.02.2013 10:06 Uhr

Schwarze Flecken: Bei dunklen Stellen im Sichtfeld sollte schnell der Augenarz aufgesucht werden. Foto: MietzeMau/pixelio.de
Berlin - 

Zuckende Linien und dunkle Stellen im Blickfeld – das wird schon nicht so schlimm sein, mag so mancher denken, der solche Symptome in einem seiner Augen bemerkt. Denn Schmerzen macht diese Sehstörung nicht, und darum ist sie tückisch. Eine Netzhautablösung im Inneren des Auges kann im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Wer davon betroffen ist, sollte sofort zum Augenarzt gehen. Die Beschwerden sind meist gut behandelbar.

„Typische Erstsymptome für eine Netzhautablösung sind Lichtblitze und bewegliche schwarze Flecken“, erklärt Professor Dr. Frank Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn und Vorstand der Stiftung Auge. Die Symptome zeigen sich auf einem Auge und können schnell schlimmer werden. Das Sehfeld wird dann in großen Teilen schwarz.

Wird der Schaden schnell entdeckt, weil der Betroffene die Erstsymptome richtig gedeutet hat, ist die Gefahr rasch gebannt. „Eine dünne Stelle der Netzhaut kann mit einem Laserstrahl beschossen werden“, erklärt Dr. Georg Eckert, Sprecher des Berufsverbandes der Augenärzte. Bei kleinen Rissen oder Löchern erfolgt die Behandlung ambulant. Erst wenn die Netzhaut sich gelöst hat, ist eine Operation in einer Klinik nötig. Dabei wird die Netzhaut wieder an die richtige Stelle gelegt, die Rezeptoren werden wieder versorgt, und die Sehkraft kehrt zurück.

Wie schnell gehandelt werden muss, entscheidet immer der Augenarzt. „Entscheidend ist, ob die Stelle des schärfsten Sehens betroffen ist“, erläutert Professor Dr. Peter Wiedemann, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig. In jedem Fall ist Ruhe wichtig, Bewegung kann das weitere Abreißen der gelösten Netzhaut befördern. Der Augenarzt wird eventuell eine spezielle Liegeposition empfehlen, in der es an der wunden Stelle im Auge am wenigsten zieht.

Eine Netzhautablösung kann verschiedene Ursachen haben und zum Beispiel aufgrund einer kleinen, angeborenen Schwachstelle entstehen. Kinder und Jugendliche sind weniger gefährdet, da ihr Glaskörper noch eine festere Konsistenz hat. Erwachsene sollten sich dann regelmäßig untersuchen lassen. Prof. Wiedemann empfiehlt spätestens ab 40 Jahren alle zwei Jahre den Besuch beim Augenarzt. Kurzsichtigen Menschen wird schon früher und häufiger zur Vorsorge geraten. „Deren Netzhaut ist dünner und kann leichter verletzt werden“, sagt Eckert.