Ägypten

Arzt verweigert Hilfe für Mubarak dpa, 10.08.2011 09:46 Uhr

Berlin - 

Ägyptens inhaftierter Ex-Präsident Husni Mubarak (81) muss bis auf weiteres auf eine Behandlung durch seinen deutschen Arzt Professor Dr. Markus Büchler verzichten. Der renommierte Chirurg werde nicht nach Kairo kommen, um seinen vor Gericht stehenden Patienten zu untersuchen. Wie eine Sprecherin der Uniklinik Heidelberg, an der Büchler tätig ist, erklärte, könne der Arzt Mubarak „derzeit medizinisch nicht helfen“.

Sie bestätigte auch, dass Büchler „bedrohliche“ E-Mails erhalten habe. Dies sei aber für ihn nicht der Hauptgrund dafür, auf eine Reise nach Ägypten zu verzichten. Vielmehr möchte er sich nach Angaben der Sprecherin weder „für politische Zwecke instrumentalisieren lassen“ noch selber in der derzeit unübersichtlichen Lage in Gefahr bringen.

Mubaraks Anwalt Farid al-Dib hatte in der vergangenen Woche behauptet, dass Büchler wegen E-Mails mit Todesdrohungen nicht nach Kairo kommen wolle. Vor einer Woche hatte in der ägyptischen Hauptstadt ein viel beachteter Strafprozess gegen Mubarak begonnen. Dem Ex-Präsidenten werden die Tötung von über 800 Demonstranten und Amtsmissbrauch vorgeworfen.

Büchler, ein Bauchspeicheldrüsen-Spezialist, hatte Mubarak im März des Vorjahres in Heidelberg operiert. Dieser wird seit seinem Sturz durch Massenproteste am 11. Februar im Krankenhaus wegen Herzproblemen und depressiven Zuständen behandelt.