Voyeurismus

Arzt soll Patientinnen fotografiert haben

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Mehrere Jahre soll ein Gynäkologe im pfälzischen Schifferstadt heimlich seine Patientinnen während der Behandlung fotografiert haben. Polizei und Staatsanwaltschaft gingen von mehr als 3000 betroffenen Frauen aus, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Frankenthal, Lothar Liebig, in Ludwigshafen. Mindestens 35.000 Bilder seien bei einer Durchsuchung Ende August in der Praxis sichergestellt worden, aber noch nicht alle seien gesichtet.

Der Facharzt betrieb seine Praxis seit Jahrzehnten, die Staatsanwaltschaft geht aber zunächst von einem dreijährigen Tatzeitraum aus. Die Fotos speicherte er laut Liebig auf seinem Computer.

Der Hinweis kam demnach von den beiden Arzthelferinnen der Praxis, die Verdacht schöpften. Mitte August wandten sie sich an die Polizei. Diese richtete eine neunköpfige Ermittlungsgruppe in Speyer ein und will die Frauen benachrichtigen, die auf den Bildern zu erkennen sind. Laut Liebig ist eine Strafverfolgung des Arztes nur möglich, wenn die Frauen Strafantrag stellten.

Der Mediziner habe angekündigt, bei der Zuordnung der Bilder mitzuarbeiten. Ansonsten habe er sich aber noch nicht zum Tatvorwurf geäußert. Seine Praxis habe er freiwillig geschlossen. Ihm droht eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. Nach den bisherigen Erkenntnissen hat der Arzt die Bilder nicht weiterverbreitet.

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