Transplantationsmedizin

Arzt soll bei Organspende manipultiert haben

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In der Göttinger Universitätsklinik hat es bei Leber-Transplantationen vermutlich im großen Stil Manipulationen gegeben. Wie ein Klinik-Sprecher sagte, woll nach einer Untersuchung der Bundesärztekammer (BÄK) ein ehemaliger Oberarzt in zahlreichen Fällen ausgewählten Patienten bevorzugt Spenderorgane übertragen haben. Es bestehe der Verdacht, dass er in mindestens 25 Fällen falsche Angaben gemacht habe. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts der Bestechlichkeit.

Die BÄK habe eine Task Force eingerichtet, um die Affäre aufzuklären. Die Süddeutsche Zeitung hatte berichtet, dass möglicherweise in mehr als zwei Dutzend Fällen die Krankenakten so manipuliert wurden, dass bestimmten Patienten schneller eine Leber von der Vermittlungsstelle Eurotransplant zugeteilt worden sei. Dem Kliniksprecher zufolge hatte der Arzt gegenüber der Klinikleitung alle Vorwürfe bestritten.

Spenderorgane werden nach einem streng festgelegten Kriterienkatalog von der Vermittlungsstelle Eurotransplant vergeben. Dabei geht es nach Dringlichkeit. Der Göttinger Arzt soll den Gesundheitszustand seiner Patienten bewusst schlechter dargestellt haben, damit sie schneller Spenderlebern zugeteilt bekamen.

 

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