Ein deutscher Chirurg steht Medienberichten zufolge in Melbourne unter Verdacht, sterbende Unfallopfer unnötig operiert zu haben. Der Direktor der Traumachirurgie am Alfred-Krankenhaus in Melbourne wurde vom Dienst suspendiert, bestätigte eine Sprecherin des Krankenhauses. Mehrere Kollegen hatten sich in den vergangenen Jahren über den Mediziner und seine Operationspraktiken beschwert, berichteten australische Zeitungen. So habe er eine Frau, die nach einem Autounfall nach Überzeugung mehrerer Kollegen keine Überlebenschance hatte, noch auf den Operationstisch geholt. Sie sei kurz darauf gestorben, berichtete die Zeitung „The Age“. Nach dem Zeitungsbericht werden Operationen an Unfallopfern durch eine eigens eingerichtete Autofahrerversicherung bezahlt, was Chirurgen Zusatzeinnahmen bringt.
Der Arzt, der bis 2001 am Universitätskrankenhaus in Zürich arbeitete, wies alle Vorwürfe zurück. Er hatte an dem Krankenhaus ein Traumaforschungsinstitut eingerichtet und gehört zu den bekanntesten Chirurgen der Stadt. Die Sprecherin der Klinik wollte keine Angaben zu den Gründen der Entlassung machen.
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