Arzneimittelsicherheit

Medikationscheck: Internet statt Apotheke

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Berlin -

Medikationschecks werden aufgrund von Polymedikationen in der Apotheke künftig eine wachsende Rolle spielen. An der Universität Bielefeld wird derzeit an einem Projekt gearbeitet, das diese Leistung künftig im Internet anbietet – allerdings kostenpflichtig: Medizininformatiker haben eine Website entwickelt, die Risiken und Nebenwirkungen prüft und den Nutzern Empfehlungen ausspricht.

Das Projekt „Krankheiten-Arzneimittel-Lebensmittel-Informationssystem“ (KALIS) soll Ende 2014 starten. Die beiden Forscher Alban Shoshi und Dr. Sebastian Janowski wollen mit dem Angebot die Leistungen der Apotheken nicht verdrängen: „Ich denke nicht, dass die Apotheken durch die geplante Internetseite ersetzt werden können“, sagt Shoshi.

Die Patienten benötigten trotzdem noch die fachliche Beratung der Apotheken. Die Internetseite sei vielmehr eine „zusätzliche Informationsquelle für die Patienten“. Der Service richte sich auch an Apotheken, Mediziner, Krankenkassen und Pflegeheime.

Shoshi und Janowski haben für das Projekt eigene Datenbanken mit bereits anerkannten Systemen vernetzt. Darin ist demnach hinterlegt, welche Wirkstoffe nicht verträglich sind, sich gegenseitig verstärken und zu Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel führen. Als Ergebnis werden Wechselwirkungen ermittelt oder alternative Therapien vorgeschlagen. „Wir haben in den letzten zwei Jahren mit einem Apotheker zusammengearbeitet und die Erfahrungen einfließen lassen“, so Shoshi.

Die Internetseite könnte kalis-amts.de heißen. Fest stehe der Name allerdings noch nicht, so Shoshi. Zudem sei noch nicht geklärt, wie viel für den Service berechnet wird. „Die Kosten sind jetzt noch nicht abschätzbar“, sagt Shoshi. Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt das Projekt mit 78.000 Euro.

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