Senioren sind stärker als jüngere Menschen gefährdet, süchtig zu werden. Das betrifft vor allem die Abhängigkeit von Medikamenten, sagt Dr. Martin Haupt, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP) in Wiehl.
So seien beispielsweise bei alten Menschen die Abbauprozesse im Körper verlangsamt, sodass auf eine nachlassende Wirkung von Medikamenten oft mit einer stärkeren Dosierung reagiert werde. Die Kombination von Alkohol und Medikamenten birgt demnach eine besonders hohe Suchtgefahr.
Von einer Therapie profitieren Betroffene laut Haupt auch im Alter. Bei einer Suchterkrankung kann eine Beratungsstelle oder ein Gerontopsychiater weiterhelfen. Außerdem gibt es Suchtkliniken, die sich auf die Behandlung älterer Menschen spezialisiert haben.
Zahlen der DGGPP zufolge nehmen fast zwei Millionen Menschen im Alter über 60 Jahre zu viele Beruhigungs- und Schlafmittel ein.
dpa
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