Arzneimittelfälschungen

EU: Mehr EU-Geld für Aircop

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Berlin -

Die EU-Kommission wird zusätzliche Finanzmittel in Höhe von drei Millionen Euro für das Airport Communication Project (AIRCOP) zur Verfügung stellen, das an Flughäfen die illegalen Netze zur Verteilung von Drogen und gefälschten Arzneimitteln zerschlagen soll. Ziel ist es, die Kapazitäten zum Auffinden illegaler Produkte zu stärken. Außerdem sollen in verschiedenen Ländern Afrika, Lateinamerikas und der Karibik Verboten umgesetzt und Aufklärung betrieben werden.

„Die organisierte Kriminalität, der Drogenhandel und die von ihnen verursachten Schäden sind ein globales Problem, gegen das entschlossen und koordiniert vorgegangen werden muss“, sagte EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs. Auf die Maßnahmen der Strafverfolgungsbehörden reagierten die kriminellen Organisationen mit immer neuen Schmuggelmethoden. Deshalb sei es wichtig, die gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung des Drogenhandels fortzusetzen.

Im Rahmen des AIRCOP-Programms wurden an teilnehmenden internationalen Flughäfen Task Forces zur Verhinderung des illegalen Drogenhandels eingerichtet. Sie haben Zugang zu internationalen Strafverfolgungsdatenbanken, um so den Austausch von Informationen zwischen Einrichtungen auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern.

Dazu gehört die Übermittlung von Informationen in Echtzeit, wenn illegale Sendungen aufgegriffen werden. Das Projekt umfasst auch Schulungsmaßnahmen auf nationaler und regionaler Ebene sowie gemeinsame Operationen.

Dank des AIRCOP-Projekts konnten bislang rund 350 Kilogramm Kokain, 130 Kilo Methamphetamin, 1100 Kilo Cannabis, 4 Kilo Heroin, 1400 Kilo gefälschte Arzneimittel und 450 Kilo Elfenbein beschlagnahmt werden. Außerdem wurden 112 Menschen verhaftet.

Drogenschmuggel ist nach EU-Angaben eine der größten Einnahmequellen der organisierten Kriminalität. Das AIRCOP-Projekt wurde 2010 gestartet; die EU-Kommission hat bislang einen Beitrag von rund 8 Millionen Euro investiert. Die jetzt bewilligten zusätzlichen drei Millionen Euro sind für die dritte Phase des Projekts bestimmt, die bis Ende 2016 dauern wird.

Das Programm wird vom Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), von der Weltzollorganisation (WZO) und der Internationalen Kriminalpolizeilichen Organisation (INTERPOL) durchgeführt.

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