Arzneimittelforschung im All dpa/APOTHEKE ADHOC, 29.03.2011 17:24 Uhr
Forscher der Universität Magdeburg haben mit der unbemannten Forschungsrakete Texus 49 erstmals menschliche Immunzellen ins All geschossen. Die Wissenschaftler wollen den Einfluss der Schwerelosigkeit auf die Zellen untersuchen, um in Zukunft Medikamente gegen Krankheiten von Astronauten entwickeln zu können.
Die Rakete wurde vom Raumfahrtzentrum Esrange in Nordschweden abgeschossen und flog planmäßig 20 Minuten. Anschließend sank sie aus 270 Kilometern Höhe an einem Fallschirm zur Erde zurück und wurde von einem Hubschrauber aufgegabelt. Insgesamt befanden sich die Zellen sechs Minuten in Schwerelosigkeit. Die Zellen werden nun im Labor in Magdeburg ausgewertet.
Es ist eines der größten Probleme der bemannten Raumfahrt, dass Astronauten häufiger krank werden. Schon nach wenigen Sekunden reagiert das Immunsystem auf den Wegfall der Schwerkraft und verschlechtert sich. Das Ergebnis: Die Astronauten werden anfällig für Infektionen. Von dem Experiment versprechen sich die Forscher nun Erkenntnisse darüber, ob das Immunsystem mit Medikamenten für längere Weltraumflüge fit gemacht werden kann.-