Arzneimittelfälschungen

Handel mit illegalen Medikamenten wächst

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Köln -

Kriminelle und international gut vernetzte Banden bringen von Jahr zu Jahr mehr illegale und gefälschte Medikamente in den deutschen Handel. Nach Zahlen des Zollkriminalamtes (ZKA) stiegen die Ermittlungsverfahren wegen Arzneimittelschmuggels von 2008 bis 2013 von gut 400 auf mehr als 1850 Fälle. Eine Sprecherin der Behörde bestätigte einen entsprechenden Bericht der Wochenzeitung Die Zeit.

Am Frankfurter Flughafen seien allein im vergangenen Jahr gut 11.500 Sendungen mit insgesamt mehr als einer Million gefälschter Tabletten beziehungsweise Ampullen sichergestellt worden. Wie hoch die Dunkelziffer liegt, darüber gibt es nur vage Angaben. Das Zollkriminalamt wollte darüber nicht spekulieren.

Laut Bericht befürchten Experten, dass die Kriminellen bereits eine große Zahl der fragwürdigen Präparate in Umlauf gebracht haben. Dabei soll es sich unter anderem um Krebspräparate und Antibiotika handeln. Wenn sich das bestätige, handele es sich um ein internationales Täternetzwerk von alarmierendem Ausmaß, hieß es vom ZKA.

Die Fälscher arbeiteten inzwischen immer professioneller. Meist würden die in China hergestellten Fälschungen per Luftfracht oder Seecontainer nach Europa geschleust. Dabei würden über das Internet nicht nur Anleitungen, sondern auch Qualitätsmerkmale der Originalmedikamente ausgetauscht, hieß es.

Beim Einkauf billiger Medikamente im Internet sollten die Verbraucher vorsichtig sein, sagte die ZKA-Sprecherin. Es sollte genauestens auf Handelswege, die allgemeinen Geschäftsbedingungen, Gerichtsstand und andere Qualitätsmerkmale geachtet werden. Nicht selten handele es sich gerade bei billigen Medikamenten um Produkte minderer Qualität.

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