Notfallmedizin

Arzneimittel-Lineal soll Kinderleben retten

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Mit einem neuen „Notfalllineal“ sollen falsche Arzneimitteldosierungen bei Kindern künftig vermieden werden. Notärzte und Sanitäter sollen bei Einsätzen das Messinstrument dabei haben; am Kopfende können für die am häufigsten verwendeten Arzneimittel die passenden Dosierungen abgelesen werden. Die Medikamenten-Messlatte wurde von einem Kölner Notfallarzt entworfen und wird derzeit von einer Initiative beworben, der unter anderem die Techniker Krankenkasse (TK) und Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz und Johanniter angehören.

Oftmals hätten Notfallärzte nur wenig Erfahrung mit jungen Patienten, die Medikamente benötigen, so ein Sprecher der TK. Das habe zur Folge, dass falsche Dosierungen dreimal so häufig vorkämen wie bei Erwachsenen. Atemlähmung oder Herzstillstand könnten die Folge sein.

Bei Kindern, deren Gewicht nicht bekannt ist, ermöglicht das Lineal eine Schätzung über die Körpergröße. Das Lineal bietet anhand des geschätzten Gewichtes eine Auflistung altersentsprechender physiologischer Normwerte, gewichtsbezogene Dosierungsempfehlungen und passende Größen von Ausrüstungsgegenständen.

Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland sind den Angaben zufolge die ersten Bundesländer, in denen das Notfall-Lineal flächendeckend eingesetzt wird. Alle rund 600 Einsatzfahrzeuge und Hubschrauber in den drei Ländern sollen mit dem Lineal ausgerüstet werden.

Ein Drittel der Notarzteinsätze bei Kindern geht laut TK auf Unfälle zurück. Jeder fünfte Notfall wird durch Atemwegserkrankungen ausgelöst. Hinzu kommen Ertrinkungsunfälle, Vergiftungen, Verbrennungen und Verbrühungen. In rund der Hälfte der Einsätze muss der Notarzt nach Angaben der Krankenkasse den Kindern Medikamente verabreichen.

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