Bakterien-Stoffwechsel

Arsen kann Phosphor nicht ersetzen

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Bakterien, die statt Phosphor giftiges Arsen in ihre Zellbestandteile einbauen: Mit dieser Entdeckung hatten US-Forscher 2010 für Aufsehen gesorgt. Doch zwei neuen Studien zufolge sind die vermeintlichen Exoten eine ganz normale Lebensform, die Arsen lediglich tolerieren – aber keineswegs den lebenswichtigen Phosphor damit ersetzen können. „Konträr zu den Original-Ergebnissen zeigt die aktuelle Forschung, dass das Bakterium GFAJ-1 Arsen nicht statt Phosphor verwerten kann“, schreiben Forscher im Fachmagazin „Science“.

Eine Lebensform, die Arsen anstelle von Phosphor in seine Fette, Proteine und sein Erbgut einbauen kann, wäre eine Sensation. 2010 jubelte Dr. Felisa Wolfe-Simon vom Astrobiologie-Institut der Nasa: „Wir haben die Tür einen Spalt weit geöffnet und sehen, was auch andernorts im Universum möglich ist.“

Das Team um Wolfe-Simon habe die falschen Schlüsse gezogen, schreiben die Gruppen um Dr. Tobias Erb von der ETH Zürich und Dr. Marshall Reaves von der Universität Princeton. GFAJ-1 wachse vielmehr auch bei sehr niedrigen Phosphor-Konzentrationen – und das selbst in arsenreicher Umgebung.

 

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