Umfrage

Arme Kinder leben ungesünder dpa, 14.09.2010 14:47 Uhr

Düsseldorf - 

Kinder aus sozial schwachen Familien leben ungesünder und sind häufiger krank. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts „iconkids&youth“. Die Meinungsforscher befragten im Auftrag von Bayer Vital bundesweit insgesamt über 700 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren. 16 Prozent der sozial benachteiligten Kinder gaben an, sie seien oft krank. Am häufigsten leiden sie nach eigenem Empfinden unter Husten, Erkältung, Fieber und Durchfall. Von den sozial bessergestellten Kindern sagten nur 12 Prozent, sie seien oft krank.

„Kinder in diesem Alter sind normalerweise kerngesund“, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Wolfram Hartmann, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat. „Bei sozial Schwachen wird allerdings häufiger zu Hause im Beisein der Kinder geraucht, so dass sie anfälliger für Atemwegsinfekte sind.“ Außerdem gingen sie weniger an die frische Luft.

Auch bei der Ernährung gibt es Unterschiede: Während fast 60 Prozent der Kinder aus armen Familien angaben, an mindestens sechs Tagen pro Woche Süßigkeiten und Snacks zu essen, waren es bei den Kindern aus sozial bessergestellten Familien nur 38 Prozent. Zuckerhaltige Limonade trinkt jedes dritte Kind aus einer sozial schwachen Familie an mindestens sechs Tagen in der Woche - in bessergestellten Familien ist es dagegen nur jedes vierte.