Zum zweiten Mal wurde der mit insgesamt 12.000 Euro dotierte Journalistenpreis der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe verliehen. Die Jury-Mitglieder zeichneten zwei Printbeiträge, einen Hörfunkbeitrag und einen Fernsehbeitrag jeweils mit einem ersten Preis aus. In der Jury saßen neben Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening Journalisten aus verschiedene Redaktionen und Lehrende.
In der Kategorie „Hörfunk“ setzten sich Elfie Schader und Birgit Becker aus der WDR 5-Redaktion mit einem Beitrag über „Medikamenten-Rückstände im Wasser“ durch. Sie nahmen dafür ein Pilotprojekt im Ort Bad Sassendorf unter die Lupe. Dort haben Forscher durch modernste Labortechniken in Flüssen und Bächen zahlreiche Arzneimittelrückstände nachgewiesen.
Christian Rohde und Jörg Göbel vom ZDF-Magazin „Frontal 21“ erhielten für den Beitrag „Schmerzen auf Rezept“ den Journalistenpreis in der Kategorie „Fernsehen“. Sie beleuchteten an Fallbeispielen die Masche einiger Betriebskrankenkassen, wegen marginaler Formfehler Schmerzpatienten nicht zu versorgen. „Die Apotheken bleiben auf den Kosten sitzen. Die Patienten werden mit ihren Schmerzen allein gelassen. Experten bewerten das als Zechprellerei“, so das Autoren-Duo.
In der Kategorie „Print“ wurde der Beitrag „Die Pillen spielen mit“ von Florian Riesewieck, veröffentlicht in der Westfälischen Rundschau, mit dem ersten Platz ausgezeichnet. „Doping findet nicht nur bei Rad-Rundfahrten und Olympischen Spielen statt“, so der Autor, der den Einsatz unerlaubter Hilfsmittel im Amateurfußball beleuchtet. Sein Fazit: „Auch Kreisliga-Kicker tun es. Manche unbewusst, andere systematisch.“
Den wie alle anderen Preise mit 3000 Euro dotierten Sonderpreis der Jury erhielt Dr. Helen Bömelburg für das in der Allgemeinen Zeitung Coesfeld erschienene Porträt „Ein letztes Mal im weißen Kittel“.
Bei der zweiten Auflage des Journalistenpreises schafften es 40 Wettbewerbsbeiträge auf die Shortlist der Jury. Bei der Auswahl sei es den journalistischen Experten wichtig gewesen, dass das pharmazeutische Themenspektrum nicht oberflächlich, sondern mittels fundierter Recherche in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt wird, sagte Overwiening.
Bereits gestartet wurde die dritte Auflage des Journalistenpreises. Hierfür werden im Frühjahr des Jahres 2016 die Beiträge berücksichtigt, die in den Jahren 2014 und 2015 von Medien im Landesteil Westfalen-Lippe publiziert werden beziehungsweise Themen aus der Region Westfalen-Lippe aufgreifen.
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