Aus nach vier Monaten

Apothekerin: Schließung und drohende Insolvenz

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Berlin -

Nach nicht einmal vier Monaten schließt die Ahlbach Apotheke im hessischen Limburg an der Lahn. Inhaberin Anam Ahmad ist enttäuscht und fühlt sich im Stich gelassen – vom Vermieter und der Stadt. Dort weist man die Vorwürfe zurück. Die 33 Jahre alte Pharmazeutin will jetzt ausloten, welche Optionen – außer einer Insolvenz – es für sie überhaupt noch gibt.

Die Ahlbach Apotheke feierte Ende Januar im Gewerbe- und Mischgebiet „Im Mergel“ in Limburg Eröffnung. Das Neubaugebiet bietet einen türkischen Supermarkt, einen Friseur und einen Schnellimbiss. Doch der Standort zieht der Apothekerin zufolge zu wenig Laufkundschaft an – und wegen der nicht vorhandenen Arztpraxen fehlten die Rezepte.

Am ersten Tag seien keine zehn Kunden gekommen, obwohl die Neueröffnung groß beworben worden sei. Auf dem Gelände sei nichts los. „Dieser Standort lohnt sich ohne Arzt nicht. Mir wurden falsche Tatsachen vorgetäuscht.“ Ahmad beklagt, dass ihr „falsche Versprechungen“ gemacht worden seien. „Ich habe gesagt, wenn hier keine Ärzte kommen, mache ich keine Apotheke auf.“ Der Vermieter habe sei immer weiter vertröstet, sagt sie.

Halbe Million Euro investiert

Die 33-Jährige investierte eine halbe Million Euro. Doch der Umsatz sei so niedrig, dass sie morgen schließen werde. „Die Lage ist für mich sehr unangenehm.“ Die Gespräche mit den Lieferanten und der Bank seien schwierig. Über ihre derzeitige Lage ist sie mit ihrem Anwalt im Austausch. „Eine Option ist eine Insolvenz.“

Der Vermieter ist Hüysein Kaya, der auch den nahe gelegenen Supermarkt betreibt. „Man macht nicht auf und schließt nach drei Monaten wieder, sondern braucht etwas Zeit“, sagt er. Nach wie vor sei er dabei, die vorhandenen Praxisräume zu besetzen. „Aber das ist nicht so leicht. Man findet keinen deutschen Arzt und die ausländischen Ärzte erhalten ihre Zulassung nicht so schnell.“

Arztansiedlung nicht vertraglich festgelegt

Die Vorwürfe stören Kaya: „Im Vertrag steht nicht, dass ich Ärzte hole. Es ist lediglich mein Plan. Ich könnte Schadensersatz wegen Rufschädigung verlangen.“ Der Grund für die Probleme in der Apotheke lägen im privaten Bereich, sagt er. Ohne Anwalt geht es auch für ihn nicht mehr weiter.

Die Stadt bedauert die Schließung. „Wir finden es schade, wenn eine Apotheke zu macht“, sagt eine Sprecherin. Die Situation sei jedoch schwierig, wenn man sich an die Ansiedlung von Arztpraxen binde.

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