Engagement in Dortmunder Nordstadt

Apothekerin mit Integrationspreis ausgezeichnet

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Berlin -

Alle zwei Jahre verleiht die Stadt Dortmund ihren Integrationspreis. Bei der diesjährigen sechsten Auflage zählte auch Apothekerin Nicole Ausbüttel zu den Preisträgerin. Sie wurde für ihr beispielhaftes Engagement für Integration und den Dialog für das Miteinander in der Ruhrpottmetropole gewürdigt, hieß es in der Laudatio. Mit der Auszeichnung gerechnet hatte die Inhaberin der Münster-Apotheke in der Dortmunder Nordstadt nicht.

Als sie die freudige Nachricht erreichte, sei sie „verblüfft“ gewesen, berichtet die Apothekerin: „Ich wusste ja von nichts und hatte mich nicht um den Preis beworben.“ Auch die Mitarbeiter hätten keine Ahnung gehabt, welche besondere Auszeichnung da auf die Apothekenchefin wartet. Dennoch war die Freude groß in der Münster-Apotheke, als der Anruf der Jury kam. Ausbüttel gewann dabei den Ehrenpreis, der neben den drei regulären Auszeichnungen vergeben wird.

Letztere gehen vor allem an Vereine und sind mit einem vierstelligen Preisgeld dotiert, von denen die Einrichtungen Projekte finanzieren können. „Für mich gab es eine Urkunde und einen kleinen Pokal. Das ist völlig in Ordnung so, denn mein Engagement kommt ja nicht aus einer finanziellen Motivation heraus“, so die Apothekerin. Die Verleihung des Integrationspreises fand in der Dortmunder Rathaushalle statt.

Im Saal versammelte sich zahlreiche regionale Prominenz. Viele Stadtvertreter waren vor Ort, ebenso wie Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) oder Sparkassenchef Dirk Schaufelberger. Radiomoderatorin Steffi Strecker führte auf der Bühne durch die Veranstaltung. „Das war eine wirklich schöne Veranstaltung“, hat Ausbüttel gute Erinnerungen an den Abend. Alle 29 Bewerbungen wurden im Rahmen der Preisverleihung vorgestellt. „Das war wirklich eine schöne Geste“, findet die Apothekerin.

Anschließend wurden die Prämierten auf die Bühne gerufen, um ihre Urkunden in Empfang zu nehmen und im kurzen Plausch mit Strecker über ihre Motivation zu sprechen. „Da war ich schon ein bisschen aufgeregt. Schließlich saßen da rund 300 Leute im Publikum. Das sprengte natürlich den Rahmen, den ich aus der Apotheke gewohnt war“, erinnert sich Ausbüttel. „Aber die Moderatorin hat das gut gemacht und mich gut ins Gespräch kommen lassen“, lobt die Inhaberin Strecker.

Von ihren Kunden wurde sie bereits oft auf die Auszeichnung angesprochen. Seit über 20 Jahren arbeitet Ausbüttel nun in der Münster-Apotheke. Der Betrieb liegt an der nördlichen Seite des Dortmunder Hauptbahnhofs. „Es ist ein Arbeiterviertel mit hohem Migrationsanteil. Wir haben viel Zuzug, deswegen ist es unsere Aufgabe, dass die Menschen hier angekommen und sich wohlfühlen“, erklärt die Apothekerin ihr Engagement. Die Integration beginne dabei mit der Sprache.

Angestellte aus sieben Nationen arbeiten in der Münster-Apotheke, bedienen die Kunden auf Türkisch, Arabisch, Spanisch, Italienisch, Französisch und Englisch. Ausbüttel engagiert sich außerdem im Organisationsteam des jährlichen Straßenfestes sowie in der Interessengemeinschaft des Gewerbevereins. Als sie nach dem Studium nach Dortmund kam, war die Apothekerin verblüfft, wie grün die Stadt ist. Auch deswegen wünscht sich Ausbüttel eine ausgewogenere Berichterstattung der Medien über ihr Stadtviertel im Norden. „Negatives wird zu sehr betont. Das ärgert mich, denn viele Berichte entsprechen nicht der Wahrheit. Die Wahrheit ist: Ohne Nordstadt wäre Dortmund arm dran!“

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