Verwaltungsbericht Berlin

Apothekerin klagt gegen Atomwaffen

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Nur knapp vier Kilometer sind es vom Haus der Apothekerin Dr. Elke Koller bis zum Fliegerhorst Büchel in der Eifel, wo die letzten Atomwaffen auf deutschem Boden lagern sollen. Seit Jahren kämpft die Pharmazeutin, im Kreistag Fraktionsvorsitzende der Grünen, gegen die Stationierung nuklearer Waffen und für atomare Abrüstung. Nun verklagt sie die Bundesregierung: Koller verlangt den sofortigen Abtransport der rund 20 Atombomben. Zudem solle sich Deutschland aus der nuklearen Teilhabe in der Planungsgruppe der NATO verabschieden.

„Schon die Vorhaltung und erst recht der Einsatz der in Büchel gelagerten Atombomben ist völkerrechts- und verfassungswidrig“, heißt es in der Begründung. Die Klage ist gestern beim Verwaltungsgericht Berlin eingegangen. Unterstützt wird Koller von der Rechtsanwälte-Organisation IALANA, die sich gegen Atomwaffen einsetzt. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Koller mit IALANA zusammen, ihre Klage hat der Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Becker ausgearbeitet. Die Antwort der Regierung erwarte man noch in diesem Herbst, sagte IALANA-Geschäftsführer Reiner Braun gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Schon seit 1996 kämpft Koller gegen die Atombomben in Büchel. Damals hatte sie erstmals von deren Existenz erfahren - durch einen Zeitungsbericht. Seitdem organisiert Koller Demonstrationen und Veranstaltungen.

Doch nicht alle im 1200-Seelen-Dorf befürworten das Engagement der Grünen-Politikern: Ein Abzug der Atomwaffen werde Arbeitsplätze in der Region kosten, argumentieren ihre Gegner.

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