Die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen (AoG) hat eine Mitarbeiterin nach Kenia geschickt, um bei der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln zu helfen. Nach den blutigen Unruhen der Wahlen im Dezember sind in dem ostafrikanischen Land noch immer 400.000 Menschen auf der Flucht. Vor allem für die medizinische Versorgung werde ausländische Hilfe dringend gebraucht, teilen die AoG mit.
„Am häufigsten sehen wir Haut- und Atemwegserkrankungen, blutige Durchfälle, Würmer, Malaria“, berichten Mediziner der Hilfsorganisation LandsAid e.V., die seit Anfang Februar vor Ort in Westkenia sind. Den konkreten Bedarf an Arzneimitteln haben sie bereits ermittelt. Die Beschaffung größerer Mengen vor Ort und die Abgabe der Medikamente an die Patienten ist nun Aufgabe von Apothekerin Christl Trischler. Sie ist am 8. März gemeinsam mit einem zweiten Team von LandsAid nach Kisumu aufgebrochen und wird voraussichtlich zwei Wochen vor Ort sein.
Sie kennt die Details, auf die es ankommt, genau: „Ein Inhalator ist für viele Patienten völlig neu. Sie denken oft, dass Medikamente nur geschluckt werden können. Aber gerade Atemwegserkrankungen werde ich in der Kälte der Berge oft erleben.“ Trischler war zuvor schon in Einsätzen in Pakistan und Bangladesch aktiv. Den AoG gehe es vor allem darum, bestehende Strukturen - auch in der pharmazeutischen Industrie - zu nutzen, um so die „Hilfe zur Selbsthilfe“ anzuregen, wie eine Mitarbeiterin gegenüber APOTHEKE ADHOC mitteilte. Die Einfuhr von Medikamenten werde der Hilfsorganisation in vielen Ländern zudem durch korrupte Zollbeamte erschwert. Für schnelle und unbürokratische Hilfe in Katastrophenfällen sind die Apotheker ohne Grenzen und LandsAid vor allem auf private Spenden angewiesen.
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