Apothekerin erhält Bundesverdienstorden

Berlin -

Apothekerin Silke Czerwenka engagiert sich seit vielen Jahren für Menschen mit Autismus. Ob als Gründerin eines Regionalverbandes, Unterstützerin eines Autismus-Vereins oder Vorstandsmitglied im Bundesverband „autismus Deutschland“ – schier unermüdlich setzt sich die Pharmazeutin aus Blankenburg im Harz für Betroffene ein. Dafür wurde Czerwenka nun das Verdienstkreuz am Bande verliehen.

Den Verdienstorden der Bundesrepublik erhielt die Apothekerin von Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) in der Magdeburger Staatskanzlei. „Sie haben ein Beispiel dafür gegeben, wie viel durch hohen persönlichen Einsatz bewegt und zum Besseren verändert werden kann“, lobte der Politiker die Preisträgerin in seiner Rede. „Sie verbesserten mit einem hohen Maß an Energie und Eigeninitiative die Situation zahlreicher Familien in Ihrer Region“, fuhr Robra fort.

Obwohl sie in ihrer Familie selbst die Auswirkungen der Krankheit stets vor Augen hat, habe sich Czerwenka ihren Mut und ihre Tatkraft nie nehmen lassen: „Selbst als Mutter einer mittlerweile erwachsenen Tochter mit frühkindlichem Autismus vermögen Sie es, im Umgang mit betroffenen Familien Optimismus, Verständnis und Wärme auszustrahlen“, so der Kulturminister Sachsen-Anhalts.

Über Jahre hinweg fuhr Czerwenka mit ihrer Tochter zweimal pro Woche ins rund 50 Kilometer entfernte Nordhausen. Dort war der Hauptsitz eines Autismus-Zentrums, wo die Tochter der Apothekerin betreut und therapiert werden konnte. Da ihr die Bedeutung einer wohnortnahen Versorgung so vor Augen geführt wurde, entschloss sich Czerwenka 2010 zur Gründung des Regionalverbandes „Autismus Nordharz“. Seitdem finden hier Eltern und Angehörige von Menschen mit Autismus Unterstützung und Beratung.

2012 eröffnete dann das Nordhäuser Autismus-Zentrum eine Außenstelle in Blankenburg – auch hierbei spielte Czerwenkas Einsatz eine entscheidende Rolle. Auch deswegen wurde die Apothekerin in den Vorstand des Bundesverbandes „autimus Deutschland“ gewählt. Hier ist für den Bereich „Schulische Bildung für Kinder und Jugendliche mit Autimus“ verantwortlich. In der „autismus Deutschland“-Stiftung fungiert Czerwenka zudem als stellvertretende Vorsitzende und als Mitglied des Stiftungsrates.

Die Apothekerin gebe ein Beispiel dafür, wie viel durch persönliches Engagement erreichen und zum Besseren verändert werden könne, sagte Robra bei der Ordensverleihung. Der Minister setzt auch in der Zukunft auf den Einsatz Czerwenkas: „Ich wünsche Ihnen künftig weiterhin viel Erfolg und viele Unterstützer bei Ihrer verantwortungsvollen und wichtigen Tätigkeit“, so Robra.

Czerwenka stammt aus dem thüringischen Greiz und absolvierte zu DDR-Zeiten zunächst eine Ausbildung zur Apothekenfacharbeiterin. Anschließend begann sie ein Fernstudium als Pharmazie-Ingenieurin, gab dieses nach der Wende aber zugunsten eines Pharmazie-Studiums in Halle an der Saale auf. Seit 1995 arbeitet Czerwenka als Apothekerin in der Sonnen-Apotheke in Blankenburg.