Immer wieder schaffen es Trickbetrüger, Apotheker und ihre Mitarbeiter beim Geldwechsel durch geschickte Ablenkungsmanöver zu täuschen und sie um Bargeld zu bringen. Die Vorgehensweise ist zwar immer ähnlich, doch die meisten Opfer fallen nichtsahnend darauf herein. Erst beim Kassensturz zeigt sich, dass Geld fehlt. Eine Apothekerin in Amberg durchschaute nun rechtzeitig die Masche. Die vermeintliche Betrügerin zog unverrichteter Dinge ab.
Eine südländisch aussehende, circa 55 Jahre alte, 160 cm große Frau mit auffallend großen Ohrringen gab in einer Amberger Apotheke vor, rezeptfreie Tabletten kaufen zu wollen. Bezahlen wollte die Frau nach Angaben der Polizei mit einem 50-Euro-Schein.
Sie verwickelte die Apothekerin dabei in ein Gespräch und gab ihr den Hinweis, dass sie ruhig schon einmal das Wechselgeld „raus geben könne”. Den Schein übergab die mutmaßliche Trickbetrügerin der Apothekerin aber nicht, sondern suchte weiter nach Kleingeld. Die Apothekerin durchschaute jedoch das Spiel und gab kein Wechselgeld heraus. Die ertappte Betrügerin zahlte anschließend das verlangte Medikament mit Kleingeld und verließ das Geschäft. Die Frau konnte von den verständigten Streifen nicht mehr aufgegriffen werden.
Bei der Masche der unbekannten Täterin handelt es sich um einen sogenannten Wechselfallenbetrug. Auch Apotheken werden immer wieder Opfer von Wechselgeld-Betrügern. Die Vorgehensweise ist immer ähnlich: Es wird immer mit vielen Geldscheinen herumhantiert, wobei der „Kunde“ oder sein Komplize die Mitarbeiter mit Fragen oder Gesprächen ablenken. Am Ende fehlt Geld in der Kasse und niemand kann genau nachvollziehen, wie das eigentlich passieren konnte.
So erging es auch vor wenigen Wochen die Mitarbeiterin einer Apotheke im österreichischen Schlüßlberg. Auch Tage nach dem Vorfall konnte sie sich nicht erklären, wie sie den vermeintlichen Trickbetrügern auf den Leim gehen konnte.
Als die verdächtigen Männer in die Offizin kamen und einer von ihnen eine Zahnpastatube mit einem 100-Euro-Schein zahlen wollte, habe sich die Mitarbeiterin zwar gewundert, aber keinen Verdacht geschöpft, berichtet die Apothekerin. Beim Bezahlen verwickelte der Mann sie jedoch in ein Gespräch und stellte viele Fragen. Parallel wurden Geldscheine munter hin und her gewechselt. Als die Männer gingen, hatte die Mitarbeiterin bereits das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. „Wir haben sofort nachgezählt und festgestellt, dass 50 Euro in der Kasse fehlen“, berichtete die Apothekerin, die ihrer Mitarbeiterin aber keine Vorwürfe machte. „Es ging einfach so schnell. Das hätte jeden von uns erwischen können.“
Nach dem Vorfall in der Amberger Apotheke rief die zuständige Polizeiinspektion nun deshalb zu erhöhter Aufmerksamkeit in Apotheken und sonstigen Geschäften auf. Falls die gesuchte Frau wieder auftaucht, sollen die Inhaber umgehend die Polizei verständigen.
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