Keine neue Filialleitung

„Apotheker zu sein ist unattraktiv“

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Berlin -

Die Suche nach einer neue Filialleitung ist in Pößneck gescheitert. Inhaber Alexander Görg zog daraus die Konsequenz und schloss die traditionsreiche Engel-Apotheke. „Wir suchen schon jahrelang“, sagt er. Der Beruf zieht ihm zufolge zu wenig Nachwuchs an.

Die Engel-Apotheke bestand seit mehreren hundert Jahren. Seit Ende Mai ist sie geschlossen. Görg und sein Team sind derzeit mit dem Auszug beschäftigt. Wie in vielen weiteren Fällen gibt es nicht den einen Auslöser für das Aus der Apotheke. Doch das Thema Personal sei ein wichtiger Grund. Denn Görg sucht schon länger eine neue Filialleitung.

Kein Nachfolger für Pensionär

Der Apotheker, der bisher die Filiale verantwortet, geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Ohne Approbierten ist es nicht möglich, den Betrieb am Laufen zu halten. Doch in der Region fehlen Apothekerinnen und Apotheker. Pößneck liegt im Saale-Orla-Kreis südlich von Jena. „Es ist sehr schwierig hier“, sagt er.

2008 übernahm Görg die Apotheke. „Das Problem ist, dass kein Personal nachkommt. Es ist unattraktiv, den Beruf des Apothekers zu ergreifen“, sagt er. Dazu komme, dass Pharmazeutinnen und Pharmazeuten in anderen Bereichen etwa der Industrie deutlich mehr verdienen könnten. Auch wirtschaftliche Gründe gebe es. Die Vergütung sei einfach allgemein zu niedrig. Seine Hauptapotheke und eine weitere Filiale führt er weiter. Die beiden Betrieben liefen. Das Personal habe er übernommen.

In Thüringen geht die Zahl der Apotheken damit weiter zurück. Dem Präsident der Landesapothekerkammer Thüringen (LAKT), Ronald Schreiber, zufolge befindet sich die Apothekenanzahl in Thüringen auf dem Niveau von 1995. Die Kammer fordert unter anderem mehr Studenplätze in Jena und eine Förderung von der Integration ausländischer Fachkräfte.

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