Abrechnungsbetrug

Apotheker soll Rezepte gekauft haben

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In Tübingen ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei gegen einen Apotheker wegen Abrechnungsbetrugs. Der Pharmazeut soll mehr als 20 Rezepte über HIV-Arzneimittel aufgekauft und bei einer Krankenkasse abgerechnet haben – ohne die Rezepte zu bedienen. Zwischen Oktober 2010 und Juni 2011 soll der Kasse so ein Schaden von rund 35.000 Euro entstanden sein.

Den Kontakt zu den Patienten habe ein Mittelsmann hergestellt, so die Ermittler. Der Mann soll die Verordnungen bei vier Patienten eingesammelt haben. Der Apotheker habe ihm pro Rezept mehrere hundert Euro Bargeld gezahlt, die Patienten sollen anschließend Teilbeträge erhalten haben.

Ende Juli hatte die Kriminalpolizei bei Durchsuchungen umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Die Auswertung ist abgeschlossen. Derzeit prüft die Staatsanwaltschaft, ob gegen den Apotheker und die mutmaßlichen Mittäter hinreichender Tatverdacht wegen Betrugs beziehungsweise Beihilfe zum Betrug besteht und Anklage erhoben wird.

 

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