Steuerhinterziehung

Apotheker parken Geld in Liechtenstein APOTHEKE ADHOC, 12.01.2009 15:39 Uhr

Berlin - 

Auf einer Liste aus Liechtenstein mit Namen von rund 1000 mutmaßlichen Steuerhinterziehern aus Deutschland finden sich nach Informationen des Magazins „Der Spiegel“ viele Mittelständler und Freiberufler. Das Dokument mit den Kontodaten von Kunden der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) führe unter anderen Ärzte, Apotheker, Ingenieure, Juristen und Professoren auf. Auch ein Lokalpolitiker der Grünen sei dabei, berichtet das Magazin.

Die Liechtensteiner Liste gibt detaillierte Auskünfte über die illegalen Anleger - neben Name, Vorname, Titel und Adresse findet sich oft auch der Beruf der Kunden. Dabei gehe es laut Staatsanwaltschaft um ein Kapitalanlagevolumen von mehr als einer Milliarde Euro sowie die daraus erzielten Zinseinkünfte.

Im Rostocker Prozess um die mutmaßliche Erpressung der LBB hatte die Verteidigung des Hauptangeklagten Michael F. im August 2008 mehr als 2000 Kontobelege an die Staatsanwaltschaft übergeben. Die Behörde leitete daraufhin im September 966 Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung ein. Wie die Belege in den Besitz von Michael F. Gelangt sind, ist noch nicht geklärt.

Bereits Anfang 2008 kam es zu bundesweiten Steuerrazzien, nachdem der Bundesnachrichtendienst drei DVDs mit Details der Konten von deutschen Kunden der liechtensteinischen Bank LGT gekauft hatte. Die Ermittlungen im Fall LBB stehen nicht im direkten Zusammenhang mit dem Kauf der LGT-Daten.