Die Hilfsorganisationen Apotheker ohne Grenzen und LandsAid haben einen gemeinsamen medizinischen Einsatz zur Versorgung der Opfer des Zyklons in Myanmar gestartet. Seit gestern bemüht sich der LandsAid-Vorstand, Hans Musswessels, bei den Militärs in Rangun um eine Einreise-Genehmigung. Nur mit der Zustimmung der Regierung können die deutschen Ärzte, Apotheker und Rettungssanitäter in die am stärksten betroffenen Gebiete vordringen. Über 10 Tage nach der Katastrophe in Myanmar gelingt es ausländischen Helfern kaum, zu den Betroffenen vor Ort zu gelangen.
Zwar akzeptiert die Militärregierung inzwischen die Einfuhr von Hilfsgütern, sie verweigert aber auch weiterhin ausländischen Helfern den Zugang in die Krisengebiete. „Unser Hilfsteam wartet stündlich auf grünes Licht. Wir wollen die wertvollen Arzneimittel und medizinischen Hilfsgüter nicht einfach der Regierung übergeben “, sagt Ulrich Brunner, Erster Vorsitzender von Apotheker ohne Grenzen. „Ohne fachkundige Anleitung zur Einnahme nütze das beste Medikament nichts, so Brunner. Vor Ort würden einsatzerfahrene Pharmazeuten gebraucht. Ein „Emergency Health Kit“ vom Deutschen Medikamenten Hilfswerk action medeor zur Versorgung von 1000 Patienten sei inzwischen in Rangun eingetroffen.
Die Apotheker ohne Grenzen Deutschland haben sich als gemeinnützige Organisation auf pharmazeutisch-medizinische Hilfsprojekte spezialisiert. Langfristige Projekte in Argentinien, Mexiko, Moldawien, Tansania und Sri Lanka helfen bei der Versorgung mit Arzneimitteln, dem Bau von Krankenhausapotheken, der Unterstützung von Gesundheitsstationen oder der Ausbildung pharmazeutischen Personals. Gemeinsam mit medizinischen Teams von Partnerorganisationen beteiligen sich die Apotheker ohne Grenzen an Notfalleinsätzen. Der im Jahr 2000 gegründete Verein zählt inzwischen über 650 Mitglieder.
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