Hilfsorganisationen

Apotheker ohne Grenzen helfen in der Karibik

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Berlin -

Im September fegten drei Hurrikans über die Karibik und richteten große Zerstörung an. Die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen soll in den Katastrophengebieten die pharmazeutische Versorgung übernehmen.

Apotheker ohne Grenzen (AoG) hilft mit einer Aktion den Menschen in der von drei Hurrikans verwüsteten Karibik. In den betroffenen Gebieten fehlt es an Trinkwasser, Nahrung und Obdach, aber auch ärztlicher und pharmazeutischer Versorgung. Da auf vielen Inseln die Infrastruktur – Straßen, Brücken und Strom – komplett zerstört wurde, ist die Logistik der Hilfstransporte die größte Herausforderung.

Die Pan American Health Organisation unterstützt bereits an vielen Orten die am Boden liegenden lokalen Strukturen, benötigt jedoch im Bereich Pharmazie zusätzliche Hilfe. Darum wurden die AoG von der Organisation International Medical Corps (IMC) gebeten, auf den British Virgin Islands, den Turks and Caicos sowie auf Dominica die pharmazeutische Versorgung zu übernehmen. Eliette Fischbach, Geschäftsführerin der AoG, ist überzeugt: „Die Kompetenz unserer Einsatzkräfte in Haiti im vergangenen Jahr hat IMC zu dieser Anfrage geführt.“ Auch in der Karibik könnte die Organisation viel bewegen.

Unter ihren Mitgliedern sucht die Organisation jetzt nach Pharmazeuten und PTA, die vor Ort Hilfe leisten wollen. Auf die Freiwilligen kommt einiges zu: „Es gibt nur wenig Trinkwasser, übernachtet wird teils auf Booten und die Arbeit ist immens“, heißt es. Medikamentenspenden etwa kämen unaufgefordert auf die Inseln.

Die Freiwilligen sollen Arzneimittel sichten, verteilen und gegebenenfalls vernichten. Außerdem müssen lokale Kräfte zum Einsatz der Medikamente geschult werden. Geplant ist derzeit, ein Team aus zwei Pharmazeuten zusammenzustellen, die die Lage vor Ort begutachten, um dann zu entscheiden, ob weitere Hilfskräfte und zusätzliche, bedarfsgerechte Arzneimittel gebraucht werden.

Im September zogen die Hurrikans Irma, Maria und José mit Windgeschwindigkeiten bis zu 260 km/h über die Karibik hinweg und hinterließen nahezu komplett zerstörte Inseln. Die Inselbewohner leben in der Hauptsache vom Tourismus und der Landwirtschaft – beide Bereiche werden viele Jahre benötigen, um sich von den Schäden zu erholen.

Die AoG aus München haben etwa 1600 Mitglieder. Im vergangenen Jahr hat die Organisation knapp 847.000 Euro eingenommen, der größte Teil stammt aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf langfristigen Entwicklungsprojekten. AoG ist in Argentinien, Mexiko, Syrien, Nepal, Kenia, der Demokratischen Republik Kongo, Tansania, den Philippinen und Deutschland aktiv.

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