Staatsanwaltschaft

Apotheker ignoriert Berufsverbot APOTHEKE ADHOC, 09.09.2010 15:25 Uhr

Berlin - 

Ein Apotheker aus dem Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen steht im Verdacht, im Austausch gegen Rezepte teurer HIV-Medikamente Rohypnol an Drogenabhängige abgegeben zu haben. Laut Staatsanwaltschaft soll der 51-Jährige das Benzodiazepin „im großen Stil“ und ohne Rezept verkauft haben. Die Rezepte rechnete er dann mit der Kasse ab.

Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug hatte das Amtsgericht Frankfurt vor einem Jahr ein Berufsverbot gegen den Pharmazeuten verhängt. Der Apotheker übertrug die Leitung der Apotheke daraufhin auf seine Frau. Laut Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass er die Apotheke faktisch weiter leitete. Um Beweismaterial sicher zu stellen, wurde die Apotheke nun durchsucht.

Schon bei einer Razzia im vergangenen Jahr hatte die Staatsanwaltschaft umfangreiches Beweismaterial zur illegalen Medikamentenabgabe sichergestellt. Zwei Kunden konnten daraufhin Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz nachgewiesen werden.

Die Ermittlungen gegen den Apotheker sollen bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden, so die Staatsanwaltschaft. Alleine wegen des mutmaßlichen Verstoßes gegen das Berufsverbot droht dem Pharmazeuten eine einjährige Haftstrafe.