Drogenschmuggel

Apotheker dealte kiloweise Ephedrin dpa, 05.05.2010 10:42 Uhr

Berlin - 

Vor dem Landgericht Berlin muss sich seit gestern ein Apotheker wegen Drogenschmuggels verantworten. Über seine Berliner Apotheke war in den Jahren 2004 und 2005 kiloweise Ephedrin zur Herstellung der Partydroge Crystal nach Tschechien verkauft worden. Der Inhaber soll in die illegalen Geschäfte verstrickt gewesen sein. Er soll als Mitglied einer Dealerbande 358 Kilogramm Ephedrin bestellt und überwiegend zum doppelten Preis verkauft haben.

Zu Prozessbeginn erklärte der 61 Jahre alte Berliner, er habe mit den illegalen Bestellungen nichts zu tun. Verantwortlich sei vielmehr eine damalige Mitarbeiterin. „Ich bedaure, dass ich der Frau zu viel Freiheiten eingeräumt habe“, sagte der Angeklagte. Das Ephedrin wurde laut Anklage über den Ehemann der Angestellten und weitere Komplizen an einen Engländer verkauft. Die Substanzen sollen anschließend nach Dresden, Bautzen und Ebersbach gelangt sein.

Eine Komplizin habe den Schmuggel nach Tschechien organisiert. Die Apotheke im Berliner Stadtteil Wedding wurde 2005 nach einer Razzia geschlossen. Im damaligen April und Juni hatten Polizei und Zoll in Berlin und anderen Bundesländern fast 50 Wohnungen durchsucht. Inzwischen sind Mitglieder der Bande zum Teil zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.