Vox-Gründershow

Apotheker angelt sich einen Löwen

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Berlin -

Ein Apotheker aus dem niedersächsischen Gehrden räumte in der aktuellen Folge der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ ab. Nicht jedoch mit einer Pharma-Erfindung. Vielmehr machte Dr. Christopher Rupp den Investoren einen neuartigen Angelköder schmackhaft. Den Zuschlag bekam letztlich Carsten Maschmeyer, der fortan 95.000 Euro in Rupps Unternehmen iCapio steckt.

Die Idee zu seiner Erfindung kam Rupp während eines erfolglosen Angelausflugs. Egal, was der Pharmazeut auch versuchte, die Fische bissen nicht. Bei Nachforschungen erfuhr Rupp, dass Fische einen exzellenten Geruchssinn haben, jedoch nur sehr schlecht sehen können. „Dennoch sind alle Köder bisher darauf ausgelegt, nur gut auszusehen“, so der Apotheker. Neben seinem Beruf in einem Pharmaunternehmen steckte er neun Jahre Arbeit in die Entwicklung eines neuen Angelköders.

Heraus kam eine Kapsel mit getrocknetem und gemahlenem Fisch, die in einen Behälter mit kleinen Löchern getan wird. Der Behälter wird oberhalb des eigentlichen Köders befestigt. Im Wasser löst sich die Kapsel auf, woraufhin sich der Fischgeruch auf den Köder überträgt. Bei Tests stellte Rupp fest, dass damit bis zu dreimal mehr Fische anbeißen als mit herkömmlichen Ködern: „Meine Erfindung gibt dem Raubfisch, was er kennt und liebt: den Geruch von echtem Beutefisch.“

Dennoch blieb der kommerzielle Erfolg bisher aus. Rupp vertrieb sein Produkt bisher nur über einen Angelladen in Hannover und über einen mehr schlecht als recht funktionierenden Onlineshop. Nachdem der Pharmazeut bereits 50.000 Euro aus eigener Tasche in seine Erfindung investiert habe, sollten nun die Geldgeber aus der „Höhle der Löwen“ dran. Für 95.000 Euro wollte Rupp 20 Prozent der Unternehmensanteile von iCapio abgeben. Drei Löwen bissen hier an.

Carsten Maschmeyer, Georg Kofler und Ralf Dümmel waren sofort Feuer und Flamme. Orthomol-Chef Nils Glagau verzichtete auf ein Angebot, da er mit dem Hobby Angeln nichts anfangen könne. Maschmeyer wusste zwar nicht, wie er Rupp helfen könne, „aber finde ich Sie toll“, so der Investor zum Erfinder. Kofler hob seine Expertise in der Vermarktung hervor, Dümmel wollte mit seinen Kontakten zu Handelspartnern punkten. Alle drei Löwen waren zudem von der Idee Rupps begeistert, zeitnah auch den US-Markt in Angriff zu nehmen. 60 Millionen potenzielle Kunden würden hier locken, so der Apotheker.

Dass gleich drei Investoren Interesse an seiner Erfindung zeigten, überraschte Rupp sichtlich. Er griff nach den Angeboten erst einmal zum Telefonhörer, um sich mit seiner Ehefrau zu besprechen. Der Zuschlag ging schließlich an Maschmeyer. Rupp versprach seinem Geldgeber „eine Investition ganz ohne Haken“. Maschmeyer äußerte sich hinterher zufrieden auf seinem Twitter-Kanal: „iCapio hat alles, was ich an Ideen schätze: Einen leidenschaftlichen und fachkundigen Gründer. Eine echte Innovation. Und es gibt Menschen, die diese Neuerung gebrauchen können.“

Ein Set aus Behälter und zehn Nachfüllkapseln gibt es momentan für 9,99 Euro. Trotz des Erfolges in der Gründershow will Rupp seinen Job behalten. Er entstammt einer Apothekerfamilie: Sein Großvater betrieb eine eigene Apotheke, die nun unter der Führung von Rupps Bruder steht. Der Großvater war es auch, der Rupp schon in Kindergarten zum Angelfan machte.

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