Umbau mit neuem Konzept

Apothekenumbau: Nachlieferungen auf der Bierzeltgarnitur

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Berlin -

Apothekerin Andrea Wohlers hat im baden-württembergischen Eberbach zwei Apotheken, die Itter- und die Mohren-Apotheke, übernommen. Mit dem Umbau zogen nicht nur ein Warenautomat und ein Schulungsraum in die Apotheke ein, sondern auch ein neues Gesamtkonzept – inklusive neuem Apothekennamen. Seit Ende März ist die neue Sonnen-Apotheke fertig renoviert.

Wohlers hat über viele Jahre als Trainerin und Moderatorin gearbeitet. Durch Corona kam sie zurück in die öffentliche Apotheke. „Ich habe festgestellt, wie viel Spaß mir das macht und habe hier vor Ort erstmal Vertretungen übernommen.“ In der Mohren-Apotheke half sie schließlich einmal in der Woche aus. „Die Chefin hat mich dann gefragt, ob ich die Apotheke nicht übernehmen möchte.“ Allerdings hatte diese gleich zwei Apotheken abzugeben; ihr Lebenswerk. Wohlers übernahm sie beide – und entwickelte für die Mohren-Apotheke ein neues Gesamtkonzept.

Zwischenstand: Der neue Arbeitsplatz ist schon gut erkennbar, zu diesem Zeitpunkt gab es in der Sonnen-Apotheke aber noch genug zu tun.Foto: Andrea Wohlers

Nachlieferung auf der Bierzeltgarnitur

Dabei habe das Apothekenteam während des Umbaus einiges mitgemacht: „Wochenlang haben wir in Staub und Dreck gearbeitet. Mussten mehrfach das Lager umräumen, je nach Baufortschritt“, erklärt die Inhaberin. „Das war wirklich brutal, aber alle haben mitgezogen, weil sie wussten, dass etwas Schönes entsteht.“

Dabei lief der Betrieb während der Umbauarbeiten so normal es ging weiter. „Wir haben teilweise auf Bierzeltgarnituren die Nachlieferung gemacht. Die Rechner waren komplett unter Dreck und Staub. Wir standen immerhin im Rohbau eines ganz alten Hauses und das über Wochen.“ Das sei eine große Herausforderung für das gesamte Apothekenteam gewesen, so die Inhaberin.

Die andere Apotheke von Andrea Wohlers bekam den Umbau ebenfalls zu spüren, „die musste das kompensieren. Manche Kunden haben sich wegen des Drecks nicht zu uns hereingetraut. Die liefen dann in meine andere Apotheke.“ Die Itter-Apotheke sei zwar von Staub und Dreck verschont geblieben, „aber dafür hatte sie zig Kunden mehr am Tag. Das war für sie natürlich eine Herausforderung.“

Neuer HV-Arbeitsplatz: Bei der Gestaltung hatten die Angestellten von Andrea Wohlers Mitspracherecht.Foto: Andrea Wohlers

Apotheke zum Wohlfühlen

Wichtig war der neuen Inhaberin vor allem, dass sich ihre Angestellten wohlfühlen. „Ich will beim Kampf um die Mitarbeiter die Nase vorn haben; ich will, dass die guten Leute zu mir kommen.“ Deshalb war es ihr wichtig, dass beim Umbau Wohlfühlarbeitsplätze entstehen. Neben einer neuen Mitarbeiterküche und einem Pausenraum ist durch den Umbau technisch alles auf den neusten Stand gebracht worden. „Egal ob Mitarbeiter oder Kunden: Meine Überzeugung ist, dass in der Apotheke eine Wohlfühlatmosphäre spürbar sein muss, damit sie zukunftsfähig sein kann.“

Nicht nur ihre Angestellten, sondern auch die Kunden schenken der Apotheke immerhin ihre kostbare Zeit. „Das muss man wertschätzen, und dann darf es in der Apotheke auch für alle schön sein“, findet Wohlers. Nicht zuletzt solle den Mitarbeitern die Arbeit Spaß machen. „Eine Mitarbeiterin, die ich übernommen habe, hatte überlegt, ob sie umsatteln soll. Jetzt hat sie diese Gedanken gar nicht mehr, weil sie sich hier so wohlfühlt“, berichtet die Apothekerin stolz.

Mit dem neuen, hellen, freundlichen Konzept musste ein neuer Name für die Apotheke her. Die Sonne findet sich auch im Gesamtkonzept der Apotheke wieder, wie hier in der Freiwahl.Foto: Andrea Wohlers

Modernes Konzept, moderner Name

Ein entscheidendes Kriterium für Wohlers sind ihre Team-Fortbildungen, für die sie einen Schulungsraum hat bauen lassen. „Eine neue Kollegin, die mehrere Apotheken zur Auswahl hatte, hat sich deshalb für meine Apotheke entschieden.“ Im vollausgestatteten Schulungsraum, „biete ich die Vorträge für mein Team an, die ich über 25 Jahre lang in Deutschland und der Schweiz gehalten habe.“

Im Zuge der Rundumerneurung hat Andrea Wohlers ihre Apotheke umbenannt. „Die Kunden fanden das ziemlich blöd“, berichtet sie. Dabei hänge die Umbenennung nicht mit der Problematik des Wortes „Mohr“ zusammen. „Die Wahl des Begriffs war damals eine Ehrerbietung, etwas Positives“, erklärt Wohlers ihre Sichtweise. Dennoch war es ihr wichtig, mit dem Umbau eine neue Zeit einzuleiten. „Es bleibt ein altmodischer Begriff. Die Sonne an sich hat eine gewisse Ausstrahlung und passt zum neuen Konzept der Apotheke.“ Das neue Symbol taucht auch in Gestaltungselementen der Einrichtung auf. Außerdem wolle die Apothekerin zukunftsfähig für jüngere Apothekerinnen und Apotheker bleiben, die irgendwann einmal die Sonnen-Apotheke von ihr übernehmen werden.

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