Das RTL-Mittagsmagazin „Punkt 12“ greift den Apothekentest des NDR auf: Offenbar versuchten einige Apotheken, aus den vielen Dauerkranken Profit zu schlagen, kritisieren die Autoren des Beitrags. Als Kronzeugin spricht eine junge Frau, die unerkannt bleiben will: „Die Apotheker nutzen oftmals die Angst der Patienten aus“, sagt sie.
Die Frau habe zweieinhalb Jahre als studentische Aushilfe in einer Apotheke gearbeitet, heißt es in dem Beitrag. Sie erzählt, dass man den Kranken viel erzählt habe, „das dieses Medikament das beste ist, man muss viel Vitamin C dazunehmen und all den Krimskrams“. Dies sei den Patienten empfohlen worden, „obwohl das ärztlich auch bewiesen ist, dass Medikamente da nicht helfen, sondern man sollte lieber zu Hause bleiben“, kritisiert die Frau.
Ein Schnupfen könne den Patienten dann schnell 50 Euro kosten, da vorwiegend Markenprodukte verkauft würden, behauptet die Insiderin: „Man hörte, wenn man hinten gearbeitet hat, immer nur den Namen einer bestimmten Firma – immer wiederholt, fast bei jedem Kunden, der rein kam“, erzählt die Frau. Wenn die Mitarbeiterin dann nach hinten gekommen sei, habe sie sich gefreut, heute viele Packungen verkauft zu haben.
Das ist dem Bericht zufolge besonders lukrativ für die Apotheker, denn manche Pharmakonzerne locken mit Prämien, wenn besonders viele ihrer Produkte verkauft werden. Dies sei in Deutschland nicht strafbar, so die Kritik.
Am Ende des Berichts kommt schließlich auch ein Apotheker zu Wort, der erklärt, das abzugeben, was die Kunden verlangen: Man könne vieles hinlegen, aber der Patient müsse dann entscheiden, was er nehme. „Und dann kann es auch mal vorkommen, dass man mal mit 50 Euro rausgeht, und beim anderen Mal mit 10 Euro.“
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