WISO: Pyrrolizidinalkaloide in Stilltee APOTHEKE ADHOC, 21.02.2017 15:20 Uhr
Das Verbrauchermagazin „WISO“ hat nach Kindertees nun auch Schwangerschafts- und Stilltees auf Pyrrolizidinalkaloide (PA) untersucht. In zwölf von 28 Kräutermischungen fanden die Tester die hepatotoxischen Inhaltsstoffe.
Der Laboranalyse zufolge war der „Umstandstee 1“ von Vita et Natura am stärksten mit PA kontaminiert (205 µg/kg), gefolgt von „H&S Schwangerschaftstee Nr. 98“ (167 µg/kg). Der „Bald Mami Tee“ (Sonnentor) kam auf 77 µg/kg. Werte unter 50 µg/kg erreichten die Marken „Umstandstee“ Nummer 2 und 3 (Vita et Natura), „Schwangerschaftstee 2“ (Uebe Medical) und „Ich freu mich auf dich Schwangerschaftstee“ (Stefanie Skrijelj).
Es gibt aber auch Hersteller, in deren Schwangerschaftstees keine PA nachgewiesen wurden. Zu dieser Gruppe gehören die Bio-Schwangerschaftstees von Hipp, Ulrich Walter, Sidroga, Bad Heilbrunner, Salus und Uebe Medical.
Auch in den Stilltees wurden die schädlichen Stoffe gefunden. Bemerkenswert ist, dass eine Bio-Qualität des Tees nicht unbedingt „frei von PA“ bedeutet. Die stärkste Belastung wurde beim „Schwangeren- und Stilltee“von Alete (79 µg/kg) nachgewiesen. Der „Mama Bio Stilltee Kräuter“ der Drogeriekette dm ist auf Platz 2 mit 72 µg/kg.
Ebenfalls Belastungen gefunden wurden im „Kräuter Stilltee“ von Aurica Heilmittel (47 µg/kg) und im „H&S Stilltee für Mütter“ (34 µg/kg). Im „babydream Bio Stilltee“ von Rossmann wurde eine relativ geringe Konzentration (13 µg/kg) an PA gefunden.
Die untersuchten Chargen anderer Marken sind frei von den toxischen Inhaltsstoffen: Alnatura Bio Stilltee (Alnatura), Bio Stilltee Früchte (Dirk Rossmann), Bombastus Stilltee Öko (Bombastus), Herbaria Bio Still-Tee (Herbaria Kräuterparadies), Hipp Mama Bio-Stilltee (Hipp), Salazar Bio Baby (Teemanufaktur Sascha Vafai), Sidroga Bio Stilltee (Sidroga), Bio-Wohlfühl-Kräutertee (Vita et Natura) und Weleda Bio Stilltee (Weleda).
PA wirken sich nicht nur schädlich auf die Leber aus, sondern sind auch krebserzeugend und erbgutverändernd. Derzeit gibt es noch keine gesetzlichen Grenzwerte, obwohl die Toxizität längst bekannt ist. Diese Inhaltsstoffe kommen in der Regel durch Unkraut in die Ernte und stellen eine Verunreinigung dar. Schwangere und Stillende sind besonders gefährdet. Die gefährlichen Alkaloide können nicht nur ihrem Organismus schaden, sondern auch dem Ungeborenen. Durch die Muttermilch können auch beim Säugling unerwünschte Wirkungen hervorrufen gerufen.