Corona-Debatten am HV-Tisch

Apothekenteams werden nervös

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Berlin -

Apotheken sind für viele Menschen in diesen Tagen auch zu Fragen der Corona-Pandemie erste Anlaufstelle. Laut einer aposcope-Befragung unter Apothekenteams wird das Thema täglich angesprochen. Unter Apothekern und PTA wächst nun ebenfalls spürbar die Sorge, dass Covid-19 auch in Deutschland viele Todesopfer fordern wird: 37 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu.

Die Kunden kommen mit vielen Fragen in die Offizin. Besonders häufig geht es laut einer Umfrage des Expertenpanels aposcope unter 201 verifizierten Apothekern und PTA um mögliche Schutzmaßnahmen und Fragen der Verbreitung des Virus oder seine Gefährlichkeit. Im Einzelnen:

  • Wie schütze ich mich vor dem Coronavirus? (76 Prozent)
  • Wie gefährlich ist das Coronavirus wirklich? (40 Prozent)
  • Wie steckt man sich mit dem Virus an? (28 Prozent)
  • Woran erkenne ich, ob ich infiziert bin (Symptome)? (20 Prozent)
  • Gibt es schon einen Impfstoff? (17 Prozent)
  • Wie muss ich mich verhalten, wenn ich den Verdacht habe, infiziert zu sein? (13 Prozent)
  • Wie ist der Krankheitsverlauf? (9,9 Prozent)
  • Welche Länder/Gebiete sollte ich derzeit lieber nicht bereisen? (9,4 Prozent)
  • Wie erfolgt die Behandlung? (6,3 Prozent)

Damit sich die Teams in den Apotheken gut für solche Gespräche wappnen können, hat APOTHEKE ADHOC ein eigenes Ressort zum Thema angelegt, Sie finden oben im Menu den Reiter „Coronavirus“. Hier fassen die Kollegen aus der Pharmazieredaktion die aktuellen Entwicklungen, öffentlichen Bekanntmachungen und Expertentipps zusammen. Eine Mehrheit von 65 Prozent der Teilnehmer fühlt sich nach eigener Aussage von den zuständigen Behörden wie dem Robert-Koch-Institut (RKI) gut informiert. Auf der anderen Seite stimmten 22 Prozent der Apotheker und PTA dieser Aussage nicht zu. Und fast jeder Vierte (38 Prozent) findet, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) besser über das Virus informieren könnte.

Zwar glauben zwei Drittel, dass das Thema in den Medien dramatisiert wird und 70 Prozent halten die „normale“ Grippe für gefährlicher, aber trotzdem weicht auch in der Offizin bei dem Thema zusehends die Gelassenheit: So gaben 36 Prozent an, dass einzelne Kollege oder Mitarbeiter nervös sind. Und der Aussage: „Ich habe Angst, dass bald auch in Deutschland viele Menschen an dem Coronavirus sterben werden“ stimmt mehr als jeder Dritte (37 Prozent) zu.

Mittlerweile gehört das Thema in der Offizin zum Alltag. Die Teilnehmer wurden gefragt, wie oft sie von Kunden auf das Coronavirus angesprochen werden. Zusammengefasst: sehr oft. Im Einzelnen:

  • mehrmals täglich (41 Prozent)
  • täglich (32 Prozent)
  • im Wochenrhythmus (6 Prozent)
  • vereinzelt 16 Prozent)
  • noch gar nicht (4 Prozent)

Die Apothekenteams ergreifen selbst Maßnahmen: In 42 Prozent der Apotheken gibt es Desinfektionsmittel an jedem HV-Tisch. In etwa jeder vierten Offizin wurde das Team geschult oder die Hygienemaßnahmen verschärft. In jeder dritten Apotheke gibt es laut Befragung keine besonderen Vorkehrungen.

Erster Effekt des Corona-Ausbruchs in China war hierzulande ein verstärkter Absatz von Atemschutzmasken. Viele Asienreisende, aber auch Einheimische deckten sich mit den Masken ein. Laut der aposcope-Umfrage sind die Masken in zwei von drei Apotheken (68 Prozent) mittlerweile ausverkauft. Bei Desinfektionsmitteln trifft das erst auf jede zehnte Apotheke zu, drei Viertel melden aber einen deutlichen Anstieg der Verkaufszahlen. Ebenfalls verstärkt von Kunden nachgefragt wird Schutzkleidung wie Handschuhe (37 Prozent) sowie Medizinprodukte zur Infektabwehr (28 Prozent) und Zink oder ähnliche Präparate zum Infektionsschutz (15 Prozent). 17 Prozent der Apotheken verkaufen mehr Fieberthermometer als gewöhnlich, jede zehnte mehr fiebersenkende Mittel.

An der aposcope-Umfrage nahmen am 25. Februar insgesamt 201 Apothekeninhaber, angestellte Approbierte und PTA teil.

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