Apotheker berichten

Apothekensterben: Tagesschau-Podcast schlägt Alarm

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Berlin -

In „15 Minuten. Der Tagesschau-Podcast am Morgen“ thematisierten die Hosts Nina Heuser und Lars Sänger das bundesweite Apothekensterben anhand der aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamts (Destatis). Dazu lassen sie nicht nur zwei Apotheker:innen zu Wort kommen, sondern appellieren auch an ihre Zuhörerschaft, sich zu informieren.

„Jetzt müssen wir mal Alarm schlagen: Euch allen ist bestimmt schon aufgefallen: Es gibt immer weniger Apotheken hier bei uns in Deutschland“, berichtet Sänger eingehend. Wer heute dringend ein Arzneimittel benötige, der müsse – im Vergleich zu früher – viel längere Wege auf sich nehmen. Dies falle in Großstädten vielleicht weniger ins Gewicht. „Je nachdem, wo in Deutschland man sich befindet, ist das aber gar nicht mehr so einfach“, ergänzt Heuser.

Apothekensterben

Sänger erklärt, dass seit 2008 die Zahl der Apotheken in Deutschland kontinuierlich sinke. „Jede fünfte hat seit 2008 dichtgemacht“, betont er. „Nur damit ihr mal ein Gefühl habt: 2008 gab es noch 21.600 Apotheken. Jetzt sind es nur noch rund 17.500“, erklärt Heuser der Zuhörerschaft. Allein im vergangenen Jahr hätten rund 500 Apotheken für immer geschlossen, berichtet sie weiter.

„Fakt ist: Am dichtesten in das Apothekennetz noch im Saarland“, weiß Heuser. Hier müsse jede Apotheke rund 3800 Menschen versorgen. Ähnlich sehe es in Sachsen-Anhalt und Thüringen aus. Rein rechnerisch haben Apothekenteams in den Stadtstaaten am meisten Menschen zu versorgen: Hier sind es rund 5000 Kund:innen pro Apotheke.

Damit die Zuhörerschaft sich selbst ein Bild von der Situation machen kann, gibt es einen Link zur aktuellen Erhebung von Destatis in der Folgenbeschreibung. „Da könnt ihr euch die Situation in eurer Gegend mal genauer anschauen“, empfiehlt Heuser.

Apotheker:innen kommen zu Wort

„Die Apotheke, das war immer mein Ziel, mein Wunsch. Ich habe das immer mit Herzblut und Leidenschaft gemacht", berichtet die ehemalige Inhaberin der Schloss-Apotheke in Frauenstein, Maria Küllig. Aber: Die Einnahmenseite falle mittlerweile zu gering aus. Da blieben nur zwei Auswege: Eine Umsatzsteigerung oder das Gegensteuern der Politik, erklärt die Apothekerin.

Heuser ergänzt, dass diese und ähnliche Forderungen von der Apothekerschaft bereits seit Jahren adressiert werden. Aus diesen und anderen Gründen werde immer wieder gestreikt: „Sie sagen: Unsere Existenz ist gefährdet, weil die Personalkosten zu hoch und die Einnahmen zu niedrig sind.“

Dazu erklärt Tim Rüggeberg von der Löwen-Apotheke in Ahlten: „Wir haben im Wesentlichen einen Versorgungsauftrag. Wir stellen nicht kostendeckend Rezepturen her. Wir haben eine Dienstbereitschaft. Wir sind 24/7 für unsere Patienten da“, zählt er auf. Er unterstreicht: „Die damit einhergehenden Kosten, vor allem die Personalkosten, sorgen dann dafür, dass sich das wirtschaftlich irgendwann nicht mehr lohnt.“

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