APOSCOPE-Studie

Apothekenkosmetik: Potenzial, aber kein Platz

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Berlin -

Mit Kosmetik kann in Apotheken noch mehr Geld verdient werden – Apotheker und PTA sehen Potenzial. Welche Marke die Nase vorn hat und wo es Verbesserungsbedarf gibt, verrät die APOSCOPE-Studie „Kosmetik & Pflege 2017/2018: Diesen Marken vertraut das Apothekenteam“.

Nach Ansicht von 81 Prozent der Befragten könnte mit Kosmetik- und Pflegeartikeln mehr Umsatz erzielt werden. Allerdings können sich nur 27 Prozent der Befragten vorstellen, dass Kosmetik künftig mehr Raum in der Apotheke einnehmen wird. Derzeit halten nur 42 Prozent der Apotheken mehr als zehn Regalmeter für die entsprechenden Produkte bereit.

Die Hersteller sind also in der Pflicht, mit gezielten Aktionen den Verkauf zu fördern. Welche Maßnahmen das Apothekenpersonal als geeignet erachtet, verrät die Studie. Proben könnten ein wichtiges Instrument sein, denn 68 Prozent der Mitarbeiter geben ihren Kunden zunächst kostenlose Muster zum Ausprobieren mit. Unter PTA liegt der Anteil sogar bei 73 Prozent, bei den Inhabern dagegen nur bei 59 Prozent.

Als Gründe, warum Verbraucher Kosmetik in der Apotheke kaufen, gaben die Befragten Allergien (82 Prozent), Wunsch nach mehr Beratung (75 Prozent) und Unzufriedenheit mit der Wirksamkeit der Drogerieprodukte (55 Prozent) an. Am wichtigsten fänden die Kunden daher, dass die Produkte gut verträglich seien (92 Prozent), die Symptome linderten (77 Prozent) und dass sie gut beraten würden (65 Prozent).

Wichtigste Inhaltsstoffe aus Verbrauchersicht seien Hyaluronsäure (83 Prozent) und Urea (63 Prozent), gaben die Befragten an. Andere Substanzen liegen deutlich dahinter. Nicht in Apothekenkosmetik enthalten sein sollten dagegen Parabene (76 Prozent), Duftstoffe (62 Prozent), Konservierungsstoffe (56 Prozent), Mineralöle (54 Prozent) und Aluminiumsalze (47 Prozent). Naturkosmetik wird laut Studie immer beliebter.

Am häufigsten nachgefragt werden Produkte gegen trockene (93 Prozent) und empfindliche Haut (92 Prozent), dies ist nach Angaben von 63 Prozent der Befragten auch der Bereich, in dem die meisten Produkte verkauft werden. Auch Produkte zur Anwendung bei Neurodermitis (75 Prozent) sowie Anti-Aging-Produkte (66 Prozent) und Mittel gegen Rötungen (65 Prozent) wurden häufig genannt. Unter den Haarpflegeprodukten liegen Läusemittel (77 Prozent), Mittel gegen Schuppen (65 Prozent) sowie Produkte gegen Kopfhautprobleme (62 Prozent) und Haarausfall (61 Prozent) vorn.

73 Prozent der Kunden sind nach Einschätzung der Apothekenmitarbeiter „sehr markentreu“ oder „ziemlich markentreu“. 35 Prozent der Befragten gaben an, dass mindestens jeder zweite Kunde mit einem konkreten Produktwunsch in die Apotheke kommt, am häufigsten nachgefragt würden Eucerin (50 Prozent), Vichy (44 Prozent) sowie La Roche-Posay (39 Prozent) und Avène (38 Prozent).

In der Regel haben die Apotheken mehrere Kosmetiklinien im Sortiment: Ein bis drei verschiedene Marken bieten laut Studie 14 Prozent der Apotheken an, 45 Prozent haben zwischen vier und sechs Marken im Angebot. Bis zu neun Marken bieten weitere 26 Prozent an, zehn Marken und mehr führen 13 Prozent. Je nach Typ der Apotheke lassen sich hier deutliche Unterschiede erkennen.

Die größte Präsenz in den Apotheken haben laut Studie Eucerin (85 Prozent), Linola (81 Prozent) und Bepanthol (79 Prozent). Allgäuer Latschenkiefer und Physiogel folgen mit je 74 und 73 Prozent vor Eubos (72 Prozent), La Roche-Posay (71 Prozent) und Medipharma cosmetics (69 Prozent). Erst danach folgen Marken wie Avène und Vichy mit 68 beziehungsweise 67 Prozent.

Je nach Indikation beziehungsweise Problemstellung empfehlen die Apothekenmitarbeiter unterschiedliche Marken. So schneiden Avène und La Roche-Posay gut ab, wenn es um eher medizinischen Pflegebedarf geht: Beispielsweise bei Rosacea, Allergien oder Akne. Eucerin hat bei Neurodermitis und trockener Haut die Nase vorn, bei Anti-Aging führt Vichy.

In 60 Prozent der Apotheken gibt es Mitarbeiter mit einer Kernkompetenz im Bereich der Kosmetik. PTA mit Weiterbildung stellen mit 43 Prozent die größte Gruppe dar, gefolgt von angestellten Apothekern (17 Prozent) und angestellten Kosmetikerinnen (11 Prozent). Als Fortbildungsmaßnahmen werden vor allem Präsenzschulungen (80 Prozent), Online-Fortbildungen (69 Prozent) und Broschüren der Hersteller (61 Prozent) genannt.

73 Prozent der Befragten gaben an, dass die Hersteller zu wenig täten, um die Abwanderung von Apothekenkosmetik in andere Kanäle zu verhindern. Überraschend: 43 Prozent finden Depotverträge sinnvoll, um die Exklusivität der Marke zu sichern.

Abgefragt wurden 33 Marken. An der Studie mit mehr als 50 Fragen nahmen 347 Personen teil – davon 176 Apotheker und 171 PTA. Die Apotheker lassen sich in 53 Inhaber, 33 Filialleiter und 90 Angestellte aufteilen. Die 98 Männer und 249 Frauen gaben zum Großteil an einen Mitarbeiter mit der Kernkompetenz Kosmetik in der Apotheke zu haben. Etwa 43 Prozent sind PTA mit entsprechender Weiterbildung und etwa 11 Prozent der Teilnehmer haben eine Kosmetikerin im Team.

Die vollständige Studie, Analysen und Grafiken, Tabellenband und Management Summary kann hier kostenpflichtig bestellt werden. APOSCOPE betreibt Online-Marktforschung im Apotheken- und Pharmamarkt und verfügt über ein verifiziertes Expertenpanel aus Apothekern und PTA.

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