Apothekenherzblut für Vierbeiner Torsten Bless, 28.04.2018 14:17 Uhr
Bleibt der Wettergott dem ersten Wiener Apothekenlachfest gewogen? Mit diesen und anderen brennenden Fragen beschäftigen wir uns auch diese Woche.
Wiener Lachfest mit Clowns und Hüpfburg: Eine Reise nach Wien lohnt sich immer (sollten Sie da nicht schon leben), aber erst recht am 7. Mai. Dann feiert die Cottage-Apotheke den Welttag des Lachens mit einem Lachfest nach. Genug Expertise hat ihre Inhaberin Nina Fuchs gesammelt. Vor vier Jahren hat sie das Lachyoga kennengelernt, dazu in Indien einen Kurs belegt und ihre Apotheke seitdem systematisch zur fröhlichsten Apotheke des Landes umgekrempelt. Im Jahr 2016 gründete sie ein Lachzentrum, hier kann man Lachkurse belegen. Statt einer Gebühr erbittet Fuchs eine Spende zwischen fünf und zehn Euro für die CliniClowns.
Seit 1991 heitern die für ihren Einsatz besonders ausgebildeten geschminkten Spaßmacher zum Teil schwerstkranke Kinder in Österreichs Spitälern auf. „Lachen hilft auch in so ernsten Situationen“, sagt dazu die Apothekerin. Da lag es nahe, dass auch beim Fest gerne Geldgaben für diesen guten Zweck entgegen genommen werden. Die CliniClowns werden dann auch vor Ort sein.
Aber auch sonst will sich das Apothekenteam an diesem besonderen Tag nicht lumpen lassen: Nicht nur das bewährte Lachyoga steht zum Ausprobieren auf dem Programmzettel, auch Kinderschminken, Lachfoto, ein Glücksrad und eine Hüpfburg werden geboten. So groß sei die Offizin zwar nicht, dass sie das alles beherbergen könne, räumt Fuchs ein. „Aber ich habe schon Kontakt mit dem Wettergott aufgenommen, die Hüpfburg kommt in unseren Garten, das Glücksrad auf den Vorplatz.“
Andernach zeigt Herz für Tiere: Die Mitarbeiter von Tierheimen überall in der Republik können ein Lied davon singen: Manche Vierbeiner werden krank von ihren Besitzern „entsorgt“ oder landen als Fundtier verletzt und im schlechten Zustand bei den Einrichtungen. Und selbst bei bester Pflege machen Hunde, Katzen oder Kleintiere auch in Tierheimen mal schlapp.
Hier tritt die Center-Apotheke im rheinland-pfälzischen Andernach auf den Plan. Vera Butz hat hier die Aktion „Ein Herz für Tiere“ ins Leben gerufen. „Wir unterstützen das Tierheim seit etwa zehn Jahren“, sagt die Apothekerin. Kundenspenden werden in Wertgutscheine umgewandelt. „Wenn das Tierheim wieder etwas braucht, dann fragen die Mitarbeiter bei uns an, wie viele Wertgutscheine zusammen gekommen sind. Für den entsprechenden Gesamtbetrag können sie bei uns das Benötigte bestellen.“
Mitunter runde die Apotheke die Spendengelder schon mal großzügig auf, erzählt Dorothee Schünemann-Diederichs vom Tierschutzverein Andernach und Umgebung. So könne eine Lieferung schon mal umfangreicher ausfallen als erwartet. Die Unterstützung sei nachhaltig, betont Butz. „Auch außerhalb solcher Aktionen kann das Tierheim immer darauf bauen, bei uns Prozente zu bekommen“, sagt Butz.
Passauer Katzenpassion: Auch die Passauer Pazzawa-Apotheke im Real zeigt Mitgefühl für Vierbeiner, in diesem Fall speziell für Katzen. Erst kürzlich überreichte PTA Karin de Ruever dem Katzenhaus Passau/Hals eine Spende in Höhe von 370 Euro aus der Trinkgelddose. „Eine Kollegin und ich sind selbst Katzenbesitzer und unterstützen die Initiative auch privat“, erzählt de Ruever. „Alle halbe Jahre sucht sich die Apotheke einen anderen Träger aus, dem wir unter die Arme greifen. Diesmal fiel unsere Wahl auf das Katzenhaus.“
Um die 40 Tiere leben hier derzeit. „Aber gerade werden die Platzkapazitäten für die Frühjahrskatzen aufgerüstet“, weiß de Ruever. „Das sind unter anderem Tiere aus neuen Würfen.“ Mitunter schwärmen die Mitarbeiter in die Region aus, auch um frei laufende Katzen zu kastrieren. Unterstützung ist immer willkommen: Anders als andere Heime finanziert sich die Passauer Einrichtung einzig aus Spenden, alle arbeiten ehrenamtlich.
Apothekengeld für Fußball und Funkgeräte: Auch andere Apotheken engagieren sich nachhaltig für ihre Region. Christian Zimmermanns Bären-Apotheke im Storkower Bogen wird künftig die Berliner Kickerinnen vom SV Lichtenberg 47 mit einer monatlichen Spende unterstützen. Aufwärmtrikots gab es für die Fußballkolleginnen vom niederbayerischen SV Kirchberg von Katharina Schachenmayer und ihrer Sankt-Gotthard-Apotheke. Dr. Ulrich Hentschel von der Heilsberg-Apotheke im baden-württembergischen Bad Vilbel stiftete der Jugendfeuerwehr in seinem Vorort vier Funkgeräte. Die Nachwuchsbrandbekämpfer können jetzt üben, wie sich die großen Vorbilder in Einsätzen untereinander verständigen.