Apotheken-Zahncreme fällt krachend durch

Berlin -

Öko-Test hat 51 Badezusätzen getestet, davon sind vier in der Apotheke erhältlich und konnten allesamt überzeugen. Anders sieht es bei Sensitiv-Zahncremes aus: Das beste apothekenübliche Produkt von Aminomed schneidet mit der Note „befriedigend“ ab. In der Naturkosmetik ist Weleda noch Spitzenreiter – mit einer mangelhaften Bewertung.

Öko-Test prüfte 51 Badezusätze, im Apothekensegment konnten alle getesteten Produkte ein sehr gutes Ergebnis einfahren. Im Bereich zertifizierte Naturkosmetik wurde – neben Drogerie-, Reformhaus und Supermarkt-Produkten – ein apothekenübliches Mittel getestet: das Salbei-Bad von Dr. Hauschka. Für 14,50 Euro liegt es pro 100 Milliliter im preisintensiveren Segment. Tatsächlich bemängelt wurde nur die Beduftung mit Citral, Citronellol und Geraniol, da diese reizend wirken kann.

Bei den Produkten ohne Zertifizierung konnten die Badezusätze von Michael-Droste-Laux und Weleda ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Das Produkt von L’Occitane erhielt das Prädikat „gut“. Während der Badezusatz zwar mit sehr guten Inhaltsstoffen punkten konnte, wurden die Kunststoffverbindungen in der Rezeptur negativ bewertet.

Zahncremes fallen krachend durch

Sensitiv-Zahncremes enthalten sanfte Schleifmittel zum Schutz des Zahnschmelzes und zur Linderung von Schmerzempfindlichkeit. Öko-Test prüfte 24 Produkte, neun davon sind in Apotheken erhältlich. Das Ergebnis: Die mit „sehr gut“ oder „gut“ ausgelobten Cremes sind allesamt im Low-Budget-Bereich in Drogerien oder Supermärkten erhältlich. Dabei entsprachen sie den Anforderungen und sind wenig abrasiv und schonen Zahn und Zahnfleisch. Zudem enthalten die Cremes Fluorid als Kariesschutz.

Anders bei apothekenüblichen Produkten: Bei den als Naturkosmetik zertifizierten Cremes schneidet Weleda mit einem „mangelhaft“ noch am besten ab. Die Zahncreme enthält zwar keine bedenklichen Inhaltsstoffe, aber auch keine Zusätze, die die Bezeichnung „sensitiv“ rechtfertigen würden. Auf schützendes Fluorid hat Weleda verzichtet.

Die Sole-Zahncreme von Dr. Hauschka und das Schlusslicht von Urtekram fallen beide durch ihren fehlenden Fluoridgehalt und ihre mangelhaften Inhaltsstoffe auf. In beiden Präparaten fehlen laut Öko-Test Stoffe, die Zahn und Zahnfleisch schützen. Das Hauschka-Produkt liegt bei rund 5,50 Euro, Urtekrams Creme bei etwa 4,50 Euro.

PEG, Tenside und Titandioxid

Bei den nicht-zertifizierten Produkten liegt Aminomed mit seiner Kamillenblüten-Zahncreme im Apothekenbereich vorn. Das Produkt enthält zwar Fluorid als Kariesschutz. Die Wirkung der vom Hersteller angepriesenen Stoffe Aminflourid und Eugenol ist jedoch durch Studien nicht belegt. Deshalb lautet das Ergebnis hier nur „befriedigend“.

Auf den letzten Plätzen liegen Lacalut Sensitiv von Dr. Theiss und „Parodontax Zahnfleisch + Sensitivität“ von Haleon. Beide enthalten PEG oder PEG-Derivate, die dafür sorgen können, dass die Schleimhaut durchlässiger für Fremdstoffe wird. Das in beiden Produkten enthaltene Tensid Natriumlaurylsulfat wurde von Öko-Test als „zu aggressiv“ eingestuft. Parodontax enthält zudem den seit einem Jahr verbotenen Weißmacher Titandioxid. Öko-Test bewertete beide Produkte als „mangelhaft“. Die Lakalut-Creme kostet rund 4 Euro, das Parodontax-Präparat rund 6 Euro.