Eisspray für Jungkicker, Teddys für Flüchtlingskinder Torsten Bless, 22.07.2017 15:05 Uhr
Landauf, landab beteiligen sich Apotheken an kleinen und großen, sozialen und sportlichen Aktionen. Wir haben uns auch in dieser Woche umgesehen.
Sauberes Wasser für Äthiopien: In armen Ländern ist sauberes Wasser oft nur unter großen Beschwernissen zugänglich, so auch in Äthiopien. Neven Subotic, Profifußballer bei Borussia Dortmund, hat deshalb vor viereinhalb Jahren eine Stiftung ins Leben gerufen. „Viele Kinder sind bis zu sechs Stunden am Tag unterwegs, um Wasser von der Quelle nach Hause zu tragen, ein Schulbesuch ist da nicht möglich“, berichtet Mitarbeiter Helge Döring.
Auch Mädchen in der Pubertät würden die Schule während ihrer Periode meiden, weil sie dort keine geeigneten sanitären Anlagen vorfänden. „Zudem ist das Wasser selten sauber, so hervorgerufene Krankheiten zählen zu den häufigsten Todesursachen im Land.“ Die Neven-Subotic-Stiftung sammelt daher Geld für den Bau von Brunnen und nach Geschlechtern getrennten Toiletten. Dann bliebe wieder Zeit fürs Lernen, den Kindern eröffnen sich ganz neue Zukunftsperspektiven.
Beim Hörder Brückenfest stellten die Aktiven ihre Arbeit vor. Die nahe gelegene Apotheke am Phoenixsee schenkte gegen eine Spende erfrischende Getränke aus. Eine Attraktion war ein Wasserlauf. Kinder konnten hier mit einem 20-Liter-Kanister selbst erleben, welche Mengen ihre Altersgenossen in Äthiopien tagtäglich schleppen müssen.
Kuscheltiere für syrische Flüchtlingskinder: Von 20 Millionen Syrern sind bis Ende letzten Jahres 5,5 Millionen vor den Folgen des Bürgerkriegs ins Ausland geflüchtet, sagt das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR). Wer Hals über Kopf sein Heimatland verlassen muss, kann häufig nicht einmal das Bitternötigste retten. Auch Teddybären und Plüschhasen bleiben da zurück. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Tobias Zech bereist seit Jahren immer wieder die Flüchtlingscamps in der Türkei, im Irak und im Libanon. Bei einer Veranstaltung der Jungen Union Oberfranken berichtete er von den mitunter menschenwürdigen Umständen, in denen die Familien dort leben müssen.
Inspiriert durch seinen Vortrag rief die Junge Union Oberfranken gemeinsam mit dem Verein Orienthelfer die Aktion „Für jedes Kind ein Kuscheltier“ ins Leben. „Wir wollen den Kindern ein Stück Lebensfreude zurückgeben“, sagt JU-Vorsitzender Jonas Geissler. Als Bündnispartner holten sich die Nachwuchspolitiker den Verein Orienthilfe an Bord. Die Resonanz sei überwältigend: „Wir haben mittlerweile so viel Stofftiere gesammelt, dass sie einen 7,5-Tonner-LKW füllen können.“ Der genaue Bestimmungsort der Spenden müsse noch gefunden werden. „Im Moment gehen wir davon aus, dass sie in den Libanon gehen“ Wer seinem alten Kuschelkameraden eine neue Heimat geben will, kann auch in der Europa-Apotheke in Coburg vorstellig werden.
Eisspray für Jungkicker: Der TSV Moosach hat viele kleine Fußballtalente in seinen Reihen. Spärlich gesät war allerdings bislang die Ausstattung für die kleinen und großen möglichen Unfälle in einem Fußballerleben. Dominic Staat von der St. Josef Apotheke in Kirchseeon half mit einer Erste-Hilfe-Ausstattung aus. „Jetzt sind wir im Notfall gut ausgerüstet“, freut sich Florian Gründer aus der Jugendleitung des Clubs. „Dafür ein herzliches vergelts Gott!“
Pflaster für Football-Player: Auch beim American Football geht es mitunter rauer zur Sache. Gut, dass sich die Flying Ducks auf Christoph Krumbiegel verlassen können. Der Besitzer der Stadtapotheke Treuen stiftete dem Team aus dem sächsischen Vogtland einen bestens ausgestatteten Notfallkoffer, der das Team bei Training und Spielen begleiten wird.
Tütengeld für Artenschutz: Seit April letzten Jahres nimmt auch die Münchner Ritter-Apotheke 20 Cent für eine Plastiktüte. Doch das Geld wandert nicht in die eigene Tasche, erläutert Filialleiterin Astrid Stein. „Wir spenden das Geld dem Artenschutz im Tierpark Hellabrunn.“ Dank zusätzlicher Kundengaben kam mittlerweile ein Betrag von 250 Euro zusammen, der gerade übergeben wurde. Die Spende feierte die Apotheke mit einem eigens geschmückten Schaufenster.
Der Münchner Zoo unterstützt mit diesem Geld und anderen Spenden gemeinsam mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt auf der ganzen Welt Projekte zur Erhaltung bedrohter Tiere. So entstand mit Bukit Tigapuluh inzwischen ein Nationalpark im Zentrum Sumatras, der die letzten dort heimischen Elefanten schützt und gleichzeitig den Aufbau eines neuen Orang-Utan-Volks unterstützt. Die Ritter-Apotheke bleibt dran, versichert Ritter: „Das war nur ein vorläufiger Kassensturz, wir werden weiter sammeln.“