Kein Interesse an Schränken und Laborbedarf

Apotheken-Entrümpelung: „Lager sind so voll wie nie“ Sandra Piontek, 07.07.2024 08:00 Uhr

Viele Apotheken müssen schließen, doch was passiert dann mit dem Mobiliar? Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Die Schließungswelle rollt: Immer mehr Apotheken geben auf und müssen für immer zusperren; die meisten aus Altersgründen und weil sie erfolglos nach Nachfolgern gesucht haben. Das bestätigt auch die Firma Bernd Schuffenhauer, die für Apothekenauflösungen mit Entrümpelung zuständig ist. „Der Bezug von Schränken und Laborbedarf ist nicht angestiegen, aber der Absatzmarkt ist eingebrochen. Unsere Lager sind so voll, wie nie“, so der Geschäftsführer Heiko Schmidt.

Seit etwa sieben Jahren sei der Bedarf für die Abwicklung von Apothekenschließungen gleichgeblieben. „Es finden relativ konstant pro Jahr 40 bis 50 Entrümpelungen statt“, so Schmidt. „Das ist etwa eine Abwicklung in der Woche.“ Zum Jahresende gebe es meist mietvertragsbedingt einen Anstieg an Anfragen: „In den Monaten November, Dezember und Januar ist mehr zu tun als im restlichen Jahr.“ Der Bezug an Apothekenschränken und Laborbedarf sei demnach beständig, nur der Absatz habe sich stark verändert. „Wir können das Interieur nicht mehr so einfach verkaufen“, so der Geschäftsführer.

Üblich sei, dass das Mobilar in eine Kreislaufwirtschaft überführt wird. „Wir reinigen und prüfen das Sortiment der Entrümpelung und bieten es neuen Käufern an. Nur derzeit gestaltet sich das schwierig, deshalb haben wir bereits neue Absatzmärkte gesucht“, so Schmidt. Einer der größten Abnehmer sei das Miniatur Wunderland in Hamburg: „Aber auch Fahrradläden oder Autowerkstätten haben Interesse an den alten Schubschränken aus den Apotheken“, erklärt er. Schränke, die nicht angenommen werden können, werden von der Firma verschrottet.

Und dennoch: „Aktuell ist unser Lager so voll wie nie. Wir haben etliche Trockenschränke, Topitec und Abzüge zum Verkauf, aber keine bis wenig Interessenten“, beklagt Schmidt. Hier würde sich die Lage der Apotheken vor Ort merklich niederschlagen. „Wenn keine Nachfolger für die Filialen gefunden werden, können wir in dem Bereich folglich schlechter verkaufen.“