In Niedersachsen gibt es womöglich einen neuen Datenskandal: Der
Systemadministrator eines EDV-Dienstleisters aus dem Landkreis Northeim
soll Daten entwendet haben, die Ärzte und Apotheker auf Servern des
Anbieters gespeichert hatten. Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat den
21 Jahre alten IT-Experten vorläufig festgenommen.
Der Beschuldigte steht im Verdacht, große Mengen vertraulicher medizinischer Daten auf privaten Datenträgern sowie externen Servern gespeichert zu haben. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich unter anderem um ärztliche Verordnungen, aus denen das Krankheitsbild des Patienten und die Art seiner Behandlung durch den Arzt hervorgeht.
Dem Geschäftsführer des Unternehmens war eine private Festplatte seines Mitarbeiters an dessen Arbeitsplatz aufgefallen. Er hatte sich mit der Polizei in Verbindung gesetzt; nachdem sich der Verdacht verdichtet hatte, ordnete das Amtsgericht Göttingen die Durchsuchung des Arbeitsplatzes und der Wohnräume an. Bei den Durchsuchungen seien zahlreiche Beweismittel gesichert worden, darunter angemietete externe Server.
Der Beschuldigte, der sich selbst als „Datenmessie“ bezeichnete, hat die Tatvorwürfe eingeräumt, jedoch behauptet, dies sei im Einvernehmen mit dem Geschäftsführer geschehen.
Das Unternehmen ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft als kleinerer privater Anbieter für mehrere Dutzend Ärzte, MVZ und Apotheker in Niedersachsen, Hessen und Thüringen aktiv.
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