Schaulustige spätabends vor einer Apotheke in der Altstadt – das kam Zivilbeamten der Münchner Polizei merkwürdig vor. Immer wieder blieben Menschen am Mittwochabend vor dem Schaufenster der Cleemann-Apotheke am Sendlinger-Tor-Platz stehen und machten Fotos. Wie die Beamten gegen 23 Uhr feststellten, lief dort auf drei Monitoren ein Pornofilm.
Inhaberin Alexandra Cleemann wurde am späten Abend auf dem Handy erreicht, sie bat den Vermarkter der Werbeflächen um Hilfe. Weil nach etwa zweieinhalb Stunden immer noch nichts geschehen war, wurden die Monitore gegen 1.30 Uhr abgeschaltet. Wie es zu dem Vorfall kommen konnte, sei nun Teil der Ermittlungen, teilte die Polizei mit. Ermittelt wird wegen Verbreitung pornografischer Schriften.
Cleemann wollte sich auf Nachfrage nicht weiter zum Vorfall äußern. Nur so viel: Sie wird Anzeige gegen Unbekannt erstatten und hofft, dass sich der Vorfall schnell aufklärt. Sie sei bereits gefragt worden, ob sie den Erotikfilm absichtlich abgespielt hat. Das sei natürlich nicht der Fall.
Vermutlich aber wurde der Computer der Apotheke, über den normalerweise das Werbeprogramm für die Monitore gezogen wird, von Hackern geknackt. Auch die Apothekerin vermutet Hacker hinter dem Aktion. Heute blieben die Bildschirme erst einmal ausgeschaltet.
Aktuell sind in München auch nachts noch viele Menschen unterwegs, da das Oktoberfest viele Besucher anzieht. Mit einem Porno im Apothekenschaufenster haben die Touristen wohl nicht gerechnet.
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