Approbierte zu finden ist mitunter keine leichte Aufgabe. Auch Elke Schenker suchte lange nach einer Filialleitung für ihre Kreuz-Apotheke im fränkischen Unsleben. Die Apothekerin steckte viel Energie in den Standort und zog zwischenzeitlich sogar ins Rathaus. Jetzt musste sie den Betrieb letztlich schließen.
Die Kreuz-Apotheke wurde Ende April endgültig geschlossen. „Ich habe keinen Filialleiter gefunden“, sagt Schenker. Zwischenzeitlich sei der Betrieb bereits für einige Wochen zu gewesen. Eine Kollegin habe dann für ein halbes Jahr zugesagt und bereits um einen Monat verlängert. Als auch bis zum Ablauf dieser Frist kein anderer Approbierter gefunden war, der sich in Unsleben niederlassen wollte, musste die Inhaberin den Betrieb aufgeben. Auch wenn die Apotheke immer das „Sorgenkind“ gewesen sei, sei der Betrieb gerade für die älteren Einwohner als Anlaufstelle wichtig gewesen.
Schenker setzte sich mit viel Kraft für die Dorf-Apotheke ein. Sie übernahm den Betrieb 2019, nachdem er kurzzeitig geschlossen war. Die Apothekerin zog zwischenzeitlich sogar in das Rathaus, da sie nicht in den alten Standort gehen konnte, weil es Unstimmigkeiten mit dem Vorbesitzer gegeben hatte. Bürgermeister Michael Gottwald räumte das Gebäude komplett. Dadurch konnte man die wichtige Auflage des Pharmazierates, dass die Betriebsräume komplett und zentral abschließbar seien, erfüllen.
Gottwald begrüßte, dass der Standort erhalten blieb. Bedenken, dass der Standort im Landkreis Rhön-Grabfeld sich nicht rechne, hatten er und Schenker nicht. Die Gemeinde verlängerte sogar den Mietvertrag im Rathaus, weil Schenker die alten Räume der Apotheke aus persönlichen Gründen erst später als geplant beziehen konnte. Seit einem Jahr ist die Kreuz-Apotheke an ihrem alten Platz wieder geöffnet. Noch ist der Mietvertrag nicht gekündigt. „Vielleicht findet sich doch noch jemand“, so die Chefin.
Die Kreuz-Apotheke wurde von Schenker neben zwei Apotheken im rund 50 Kilometer entfernten Bad Neustadt und Oberelsbach betrieben. Der Landkreis Rhön-Grabfeld gilt als eine vom demographischen Wandel und damit einhergehenden Fachkräftemangel besonders betroffene Region.
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