Filialleiterin Kerstin Eckert nimmt mit der Apotheke am Löwel-Platz an der aktuellen Aktion der „Initiative Plauen“ teil. Zusammen mit 13 weiteren Standorten sammelt sie aussortierte Legosteine in speziell aufgestellten Sammelboxen. Aus denen sollen in einem Jugendzentrum dann echte Rampen gebaut werden. Ziel der Aktion ist es, die Barrierefreiheit der Stadt zu verbessern – laut Eckert nützt dies nicht nur Menschen, die schlecht zu Fuß sind, sondern auch Eltern mit Kinderwagen.
„Am Ende soll im besten Fall jeder Standort eine Rampe bekommen“, erzählt Eckert. Entstanden ist die Idee in der Stadt Hanau, dort sammelten die Bürger ausrangierte Steine für ein Mädchen im Rollstuhl. Die Apothekerin und weitere Ladeninhaber der Stadt Plauen fanden die Idee so toll, dass sie kurzerhand entschlossen, daran teilzunehmen. „Die Aktion ist die erste ihrer Art und wird von der Initiative Plauen verwaltet.“
Zum Spenden wurden Boxen ausgegeben. Ein großer Legostein dient als Sammelgefäß. Die Aktion ist nicht zeitlich begrenzt. „Es wird gesammelt, bis die Boxen voll sind“, erzählt Eckert und hofft auf zahlreiche Spenden. Ist die benötigte Menge gesammelt, dann werden die Steine an ein Jugendzentrum übergeben: „Im Jugendzentrum Oase wird dann die mobile Rampe gebaut. Zwischen den Steinen werden zur Stabilitätserhöhung noch Schichten aus anderem Material eingefügt. Natürlich wird auch alles noch verklebt“, berichtet die Apothekerin. „Am Ende hat man dann eine mobile Rampe. Diese kann am Ende eines Tages in die Apotheke geräumt werden.“
Die Apotheke am Löwel-Platz ist groß: Das Team zählt 13 Angestellte. „Wir haben im August 2011 eröffnet“, erinnert sich die Filialleiterin freudig und erzählt weiter, dass sie ein sehr fröhliches und vor allem junges Team sind. Die Apotheke ist modern eingerichtet. Ein besonderes Highlight ist die gläserne Rezeptur – wird hier hergestellt, so kann der Kunde zuschauen. Zur Ausstattung gehört auch ein großer Kommissionierautomat. Zu einem Schwerpunkt der Apotheke zählt Homöopathie – eine Kollegin ist darauf spezialisiert. „In Plauen kennt man sich“, erzählt die Apothekerin. In der Stadt tue man viel für die Gemeinschaft. Die Anwohner sprechen viel miteinander und nehmen sich den Problemen anderer an.
Man könnte die Rampen auch aus Holz oder Metall bauen – aus Legosteinen ist es jedoch ein bunter Hingucker. Zudem würde das Sammeln den Bürgen Spaß machen. Darüber hinaus entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. Dadurch, dass die Rampen im Jugendzentrum vor Ort gebaut werden, sind auch die jungen Menschen der Stadt mit in das Projekt eingebunden.
Der Kunststoff ist zudem sehr witterungsbeständig und langlebig. In anderen Städten konnten Lego-Rampen ihr können schon unter Beweis stellen – die Rampen halten Jahre. Zudem sind die Rampen laut Aussagen der Initiative Plauen leicht und schnell ohe größeren Aufwand zu bauen. Nach der Fertigstellung sind sie direkt einsatzbereit. Zur Stabilität: Die Rampen halten über 200 Kilogramm Belastung aus – ein E-Rollstuhl stellt somit kein Problem dar.
Die Initiative Plauen möchte mit der Aktion den Ort attraktiver machen: „Ziel ist es, Müttern und Vätern mit Kinderwagen, älteren Menschen mit Rollatoren und besonders Rollstuhlfahrern den Zugang zu Geschäften und öffentlichen Gebäuden zu erleichtern oder gar erst zu ermöglichen“, sagt Projektinitiator Rico Kusche. Aus den kleinen Steinen werden mobile Rampen gebaut. „Zunächst suchten wir Vorschläge und Orte für Rampen. Plauener, Unternehmen, Ladeninhaber und Interessierte konnten sich bewerben. Unser Ziel ist es, zum Stadtfest ‚Plauener Frühling' die erste Rampe öffentlich zu übergeben.“
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