Tradition in Bayern

Apotheke mit Gottes Segen

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Berlin -

Die neue, schnelle Zugverbindung Berlin-München hat eine. Und die neue Steinmarkt-Apotheke im bayerischen Cham-Süd auch. Wer in Bayern ein Unternehmen eröffnet, lässt es gern von einem Kirchenvertreter segnen. Das soll Glück bringen – und Schaden abwenden.

Ungewöhnlich findet das Apothekerin Stefanie Gruber nicht. „Bei uns auf dem Land ist es noch so, dass man Wert darauf legt, ein neues Unternehmen segnen zu lassen. Wir als Familie finden es schön, auch für unsere Mitarbeiter“, sagt sie. Vier Mitarbeiter hat das neue Team: „Wir sind schon alle super eingearbeitet.“

Die Segnungszeremonie der „Steinmarkt-Apotheke Süd“ hat der evangelischer Pfarrer, Dekan Walter Kotschenreuther, übernommen. „Mein Mann ist katholisch, ich bin evangelisch.“ Eine Segnung ist eine heilige und zugleich relativ schnelle Angelegenheit. „Der Pfarrer hat eine Bibelstelle vorgelesen, in der es um Medizin und Heilberufe geht. Er hat für alle Sorgetragenden und Menschen in der Medizin um Glück und Beistand gebeten“, beschreibt Gruber die Zeremonie, an deren Ende ein feierliches Kreuzzeichen des Pfarrers steht.

Die neue Steinmarkt-Apotheke ist die zweite im Familien-Unternehmen: „Wir waren schon seit längerem auf der Suche nach einem zweiten Standbein“, erzählt Gruber. „Die Apotheke haben meine Eltern vor 40 Jahren gegründet, im vergangenen Jahr haben wir Jubiläum gefeiert. Die neue Apotheke befindet sich im Gewerbegebiet von Cham-Süd. Es ist ein großes Einzugsgebiet, viele Kunden kommen mit dem Auto. Wir wollen mit der neuen Apotheke unseren Kunden von auswärts einen Schritt entgegenkommen.“

Parkplätze sind in dem Gewerbegebiet kein Problem, es gibt sie vor der Haustür. „In der Innenstadt, vor der anderen Steinmarkt-Apotheke, ist das Parken schwierig.“ Aber die Ärzteversorgung im Umkreis sei gut und es gibt viele Stammkunden.

Die müssen am neuen Standort in Cham-Süd erst gewonnen werden. Der gute Ruf aus der Innenstadt eilt dem Ehepaar Gruber, das die beiden Apotheken betreibt, voraus. „Wir legen viel Wert auf persönliche Beratung, das wissen die Leute zu schätzen.“

Stefanie und Roland Gruber sind Apotheker aus Leidenschaft. „Ich bin praktisch in der Apotheke aufgewachsen, 2009 haben mein Mann und ich das Unternehmen meiner Eltern übernommen, als sie in den Ruhestand gingen.“ Zur feierlichen Segnung gehörte natürlich auch eine kleine Einweihungsfeier – mit selbstgebackenem „Apotheken-A“.

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