Apotheke im Ärztehaus zu verschenken Sandra Piontek, 21.04.2024 07:56 Uhr
Die Bärliner Apotheke in Berlin Marzahn kämpfte ohnehin schon mit einer dauerhaft dünnen Personaldecke, als kürzlich auch noch die Filialleiterin kündigte: „Wir suchen jetzt dringend einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin. Finden wir niemanden, so droht uns zum 1. Mai die Schließung“, bedauert Inhaberin Marietta Dubinski. Dabei würde sie die in einem Ärztehaus gelegene Apotheke auch komplett abgeben, „für null Euro, mit einem Ausgleich für das bestehende Warenlager“. Aber selbst für dieses Angebot konnte sich bisher niemand begeistern.
Die Apotheke im Berliner Stadtteil Marzahn ist rentabel: „Wir sind an ein Ärztehaus angebunden, das garantiert regelmäßige Kundschaft“, so Dubinski. „Im vergangenen Jahr konnten wir einen Umsatz in Höhe von 3,1 Millionen erzielen.“ Das große Problem sei die Personalnot: „Wir können potenziellen Nachfolgern keinen Personalstamm anbieten. Das heißt, ein Käufer oder eine Käuferin müsste neu beginnen mit der Mitarbeitersuche. Das ist heutzutage schwierig“, so die Inhaberin. Mit der plötzlichen Kündigung der Filialleiterin habe sich die Situation nochmal verschärft.
„Wir haben zwar kurzfristig jemanden akquirieren können, aber nur für drei Monate als Übergangslösung“, so Dubinski. Nun habe die Mitarbeiterin aber andere Pläne: „Sie hat schon einen zusätzlichen Monat als Filialleitung bei uns verbracht, weil wir niemanden finden konnten“, so die Pharmazeutin. „Länger kann sie uns nicht helfen. Das heißt, ab 1. Mai stünden wir ohne Filialleitung da.“ Was bleibt, ist nur die Schließung; ob die verbliebenen Mitarbeiter:innen nahtlos unterkommen, ist bisher noch unklar. „Alle hoffen noch, dass es irgendwie weitergeht“, so die Inhaberin.
Derzeit beschäftige Dubinski noch eine Apothekerin in Vollzeit sowie auf Minijob-Basis eine Pharmazieingeneurin und eine PTA. „Eine PKA haben wir nicht, aber noch jemanden für das Backoffice als Bürokraft“, so die Inhaberin. „Durch die Anbindung an das Ärztehaus können die Öffnungszeiten nicht sinnvoll reduziert werden“, berichtet sie. Denn: „Es ist immer wechselnd eine andere Arztpraxis geöffnet, so kommen entsprechend auch die Kunden.“
Für einen anstehenden Verkauf habe Dubinski das Warenlager bereits stark reduziert: „Ich würde die Apotheke für null Euro abgeben und nur einen Ausgleich für das noch vorhandene Warenlager verlangen. Das ist ein minimaler Betrag“, so die Inhaberin. „Aber selbst für dieses Angebot konnte ich bis jetzt niemanden gewinnen“, bedauert sie.