Bremen

Apotheke geht, Burger King kommt

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Berlin -

Kisten packen in der Bremer Einhorn-Apotheke: Nach 37 Jahren hinter dem Handverkaufstisch verabschiedet sich das Ehepaar Hoffmann in den Ruhestand. Die Apotheke ist eine Institution in Bremen: Ihre Geschichte lässt sich bis ins Jahr 1640 zurückverfolgen, als sie noch den Namen „Zum Güldenen Einhorn“ trug. Doch mit dem Rückzug der Hoffmans droht der zweitältesten Apotheke der Hansestadt die endgültige Schließung.

Sechs Monate lang hat das Paar, beide sind Mitte 70, nach einem Nachfolger für die Apotheke gesucht – ohne Erfolg. Dabei hat die Einhorn-Apotheke potenziellen Interessenten einiges zu bieten: die gute Lage in der Bremer Innenstadt, einen großen Bestand an Stammkunden und eine Mahagoni-Einrichtung im Art-déco-Stil aus dem Jahr 1926. Doch das interessiert die meisten Bewerber nur am Rande, denn sie halten die Erträge, die sich mit der Apotheke erwirtschaften lassen, für zu gering.

Nur zehn Bewerber hätten sich auf ihre Annonce gemeldet, erzählt Ilse Hoffmann am Telefon. Doch das Interesse war meist nur von kurzer Dauer: „Die jungen Leute interessieren sich nur noch für die mögliche Rendite“, sagt sie. Die fällt in der Einhorn-Apotheke geringer aus als in anderen Apotheken. Konkrete Zahlen will Hoffmann zwar nicht nennen, doch sie räumt ein, dass die Umsätze der Apotheke mit vier Mitarbeitern zuletzt rückläufig waren.

Auch die Miete schlägt auf das Ergebnis durch. Zwar haben die Hoffmanns versucht, ihren Vermieter zum Entgegenkommen zu bewegen, doch bislang schaltete der auf stur. Hoffmann hat eine Befürchtung: „Als neulich ein Fernsehteam bei uns war, sagte man uns, dass eine große Bäckerei-Kette und Burger King Interesse an den Räumlichkeiten hätten.“ Ein schlimmeres Ende für 372 Jahre Bremer Apothekentradition könnten sich die Hoffmanns und ihre Kunden wohl kaum vorstellen.

 

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