In der Pandemie haben sich in Apotheken Plexiglaswände im HV-Bereich bewährt. Zuletzt verschwanden sie jedoch vielerorts. In der Christians Apotheke in Rotenburg an der Fulda wurden die Trennwände angesichts der Erkältungssaison wieder aufgestellt. Bei Produkten werden die Erkältungsklassiker nachgefragt, wobei Filialleiter Jörg Iffland mitunter auch von großen Marken abraten muss.
Die Erkältungssaison ist in den Apotheken angekommen. „Die Erkältungswelle kommt nicht erst noch, sie rollt bereits. Und das schon seit einigen Wochen“, sagt er. „Wir haben als Vorsichtsmaßnahme wieder die Spuckschutzwände aufgebaut, auch als Arbeitsschutz für uns.“ Denn in Zeiten des Personalmangels ist es wichtig, die Angestellten vor einem Ausfall zu schützen. „Bei den Kunden gab es wegen der Wände noch kein Gemecker oder Gemotze.“
Seit etwa vier Wochen sei die Nachfrage nach Erkältungspräparaten spürbar gestiegen. Benötigt würden Produkte zur Linderung aller bekannten Symptome wie Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen. Gerade wenn die Kundinnen und Kunden Präparate aus der Werbung wollten, sei eine gute Beratung wichtig, sagt Iffland. Denn mitunter passten die favorisierten Produkte nicht zur Erkrankung.
„Viele verlangen die bekannten Produkte aus der Werbung“, sagt er. Vorsichtig ist er etwa bei der Abgabe von Wick Medinait. „Das empfehle ich nur dann, wenn das komplette Programm an Symptomen vorhanden ist.“ Die Reklame für das Erkältungspräparat sei „etwas verantwortungslos“, da es auch für „leichte Beschwerden“ angepriesen werde, aber ein starkes Medikament sei. „Ich empfehle dann lieber etwas gezielteres wie Nasenspray. Es ist wichtig, nach den tatsächlichen Symptomen zu fragen und herauszufinden, ob andere Arzneimittel abgegeben werden.“
Die Apotheken übernehmen in der Erkältungszeit „einen wichtigen Filtereffekt“. Die unkomplizierten Fälle können mit einem OTC-Präparat behandelt werden. „Im Zweifel empfehle ich, beim Arzt nachzufragen. Das kommt in der Woche ein bis zweimal vor.“ In der Christians Apotheke in Rotenburg gebe es wegen der verschiedenen Ausbildungsschulen viele junge Kundinnen und Kunden, die gerne auch Selbstmedikation zurückgriffen.
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