Sie bestellen sich einen neuen Dienstwagen für Botenfahrten: Klima, Radio, alles dran, alles schick. Jedoch: Das Autohaus ihres Vertrauens hat den kleinen Flitzer in weiß geliefert, statt wie bestellt in Apo-A-rot. Sie sind empört. Natürlich lackiert Ihre Werkstatt auf eigene Kosten um und tankt auch noch voll. Sie freuen sich. Aber dann sehen Sie auf dem Schreibtisch die neueste Null-Retax. Jetzt ärgern Sie sich: Wären Sie eine Krankenkasse, hätten Sie den Wagen ganz umsonst gekriegt.
Weil sich die Apotheker auch nicht gerne enteignen lassen, prüft der Deutsche Apothekerverband eine Verfassungsbeschwerde gegen das unsinnige Urteil des Bundessozialgerichts. Zwar kommt in Karlsruhe nur selten etwas durch, aber zumindest beim Apothekerverband Westfalen-Lippe ist man schon überzeugt, dass jede Chance genutzt werden sollte. Als letzte Hoffnung bliebe sonst noch Jens Spahn.
Wenig Hoffnung hatte zuletzt der Treuhand-Zahlenchef Dr. Frank Diener verbreitet: Die Steuerberater prognostizieren schlechtere Großhandelskonditionen für das neue Jahr. Anfang der Woche lieferte Diener einen Tipp nach: die Rabatte aus diesem Jahr verlängern. Das spart Geld und Nerven.
Leider muss auch die andere Seite sparen. Die Großhändler wollen die Rabatte eigentlich immer zurückfahren, aber jetzt müssen sie zum Teil wohl auch. Bei Alliance regiert der Rotstift, etliche Mitarbeiter bangen um ihre Jobs, um ihre eigene Übernahme zu finanzieren. Sogar das Eigenheim der ehemaligen Anzag steht zur Disposition.
Da wundert man sich, wie locker das Geld sonst manchmal sitzt. Für eine TV-Kampagne für Vivesco etwa hatte die Anzag seinerzeit noch tief in die Tasche gegriffen, nur um jetzt Alphega zu werden. Oder Dedendo: vom PR-Hype direkt in die Pleite.
Genauso spannend ist das aktuelle PR-Projekt von Wick: Obwohl Fachkreise nicht für Arzneimittel werben dürfen, schickt der Konzern eine PTA ins Fernsehen. Ob das gut geht? Nicht dass am Ende noch das BfArM wegen der Dachmarke anklopft…
Was sonst noch geschah: Elac haut die Bären von Ex-Geschäftsführer Peter Eiberger raus, weil der zu offensiv die eigene Marke vertritt. Das dürfen wohl nur die Chefs um Rolf Spielberger mit Pluspunkt.
In Hessen könnte es spannend werden: Die AOK versichert, nicht an der freien Apothekenwahl zu rütteln und pocht trotzdem auf ihre exklusiven Zytoverträge.
Die Post testet eine Drohnen-Apotheke für Notfälle und entlegene Gebiete. DocMorris kann den Bus gleich wieder in die Garage fahren – wer Innovationsführer sein will, darf sich nicht abhängen lassen.
Und schließlich: Der Notdienstfonds kassiert 46 Euro Strafe von den Bummlern, die Ärzte fürchten die Große Koalition und die Opposition vermutet Schattenabsprachen im Gesundheitsbereich.
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