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Täglich grüßt der Apothekenbus APOTHEKE ADHOC, 23.02.2014 09:37 Uhr

Berlin - 

Während die ABDA die letzten Leitbild-Stimmen sammelt, zeigt die Politik, wo sie die Rolle der Apotheker sieht: In Brandenburg hat die SPD wieder Apothekenbusse auf die Agenda gebracht. In Berlin wollen die Regierungsfraktionen die Pharmazeuten bei der Erstellung einer Aut-idem-Liste sogar ganz aussperren. Da hilft es erst einmal wenig, dass die Pharmazeuten gegenüber den Politikern bei den Verbrauchern einen gewaltigen Vertrauensvorsprung haben.

Die Sozialdemokraten in Brandenburg wollen bei der Landtagswahl im September mit rollenden Apotheken punkten. Wenn sich die Patienten nicht mit dem Bus zum Arzt und in die Apotheke chauffieren lassen – dann eben anders herum?

An einer anderen Front kämpft Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV). Er fordert von der Großen Koalition eine Einbeziehung der Pharmazeuten in die Erstellung der Aut-idem-Liste. Die Apotheker müssten zumindest gehört werden, wenn der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Substitutionsliste erstellen soll.

Der Hessische Apothekerverband (HAV) zeigt der AOK im Kampf um die freie Apothekenwahl die Stirn. Die Kasse hatte Retaxationen an Apotheken verschickt, die ohne Selektivvertrag Krebspatienten mit Sterilrezepturen versorgt haben. Die Einsprüche sind bereits vorbereitet.

Die Angst vor einer anderen Belastung wurde den Apothekern genommen: Die hart erkämpfte Notdienstpauschale wird nicht besteuert. Die Finanzbehörden der Länder haben sich offenbar darauf verständigt, dass der Fiskus beim Notdienstfonds nur einmal zugreifen darf.

Dafür können die Kassen auch weiterhin bei Arzneimitteln sparen. Der Bundestag hat das Preismoratorium um weitere vier Jahre verlängert. Damit bleiben die Preise bis Ende 2017 auf dem Niveau von 2009 eingefroren. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geht derweil mit offenen Armen auf die Industrie zu.

Neue Wege will auch CareFusion/Rowa gehen. Was in den Apotheken funktioniert, soll auch im Großhandel Schule machen: Der Automatenhersteller bietet für selten nachgefragte Artikel Kommissionieranlagen an, die er aus dem Apothekengeschäft adaptiert hat. In mehreren Logistikzentren wird bereits statt händisch mit dem Automaten gearbeitet.